Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Umstieg auf den Bus leicht machen

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Wer die Menschen dazu bewegen will, den eignen Wagen stehen zu lassen und statt dessen auf den Öffentlich­en Personen-nahverkehr (ÖPNV) umzusteige­n, Busse und Bahnen öfter zu nutzen, der muss dies den Bürgern leicht machen. Die Nutzung der Angebote des ÖPNV muss unkomplizi­ert, bequem und zudem auch noch einfach sein. Wer an der Haltestell­e bei schlechtem Wetter im Regen steht, weil es dort für Fahrgäste keinen Unterstand gibt, wird sich das nächste Mal wahrschein­lich wieder eher für den eigenen Pkw entscheide­n.

Wer als Öpnv-neuling zehn Minuten damit beschäftig­t ist, einen Fahrplan zu verstehen, und deswegen seine Fahrgelege­nheit verpasst, wird sich danach im Zweifelsfa­ll für die Bequemlich­keit entscheide­n und seinem Wagen wieder den Vorzug geben. Gleiches gilt, wenn Busse und Bahnen Verspätung haben oder zum Ärger der Fahrgäste sogar ausfallen. Die öffentlich­en Verkehrsmi­ttel müssen zuverlässi­g fahren, denn das erwarten die Nutzer.

Der Antrag, den die Linken und die FDP gemeinsam eingebrach­t haben, die Bushaltest­ellen im Dinslakene­r Stadtgebie­t mit dynamische­n Fahrgastin­formations­anlagen auszustatt­en, die in Echtzeit über den Fahrplan und eventuelle Verspätung­en informiere­n, ist ein Beitrag zur Stärkung des ÖPNV. In einer immer digitaler werdenden Welt sollten die vielfältig­en Möglichkei­ten der schnellen und unkomplizi­erten Informatio­nsvermittl­ung genutzt werden, wie beispielsw­eise die tatsächlic­he Ankunftsze­it eines Busses, die auf einem gut sichtbaren Display an der Haltestell­e abzulesen ist. Wenn ich weiß, dass mein Bus in fünf Minuten kommt, kann ich in aller Ruhe am Kiosk gegenüber noch eine Zeitung kaufen, ohne mich immer umdrehen zu müssen, um schnell zurücklauf­en zu können, falls der Bus doch eher als gedacht ankommen sollte.

Sind die öffentlich­en Verkehrsmi­ttel bequem zu nutzen, dann stellen sie tatsächlic­h eine gute Alternativ­e zum Privat-pkw dar. Der Umstieg auf den ÖPNV entlastet den Straßenver­kehr und ist zudem ein nicht zu unterschät­zender Beitrag zum Klima- und Umweltschu­tz.

Ich wünsche Ihnen ein schönes und auch erholsames Wochenende.

Heinz Schild

Schreiben Sie mir! heinz.schild@rheinische-post.de

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Zeichnung: Schwarze-blanke
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