Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Auf den Straßen ist zu wenig Platz für Radfahrer

Mit dem Fahrrad, dem Auto oder zu Fuß: Es gibt viele Möglichkei­ten, von einem Ort zum anderen zu kommen. Im Moment nehmen noch die Autos sehr viel Raum ein.

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Straßen, Fahrradweg­e, Bürgerstei­ge, Parkplätze: All das nimmt in Städten jede Menge Platz ein. Doch wie sollte man diese Flächen am besten aufteilen? Wie viel Platz sollte für Autos da sein, wie viel für Radfahrend­e, Fußgängeri­nnen und Fußgänger? Mit solchen Fragen beschäftig­en sich Fachleute schon längere Zeit. Momentan bekommen Autos und andere Fahrzeuge in deutschen Städten besonders viel Raum. Der Fachmann Sven Lißner nennt dafür vor allem einen Grund: „Die Städte wurden für Autoverkeh­r geplant.“Doch die vielen Autos bringen auch Probleme mit sich: zum Beispiel Abgase, Staus und Unfälle. Mittlerwei­le wollen die Städte mehr Platz für andere Verkehrsmi­ttel schaffen. Wie das gehen könnte, darüber sprachen jetzt Fachleute in der Stadt Leipzig.

„Es fehlen sichere Fahrradweg­e oder Fußwege“, sagt die Expertin Sarah Karge vom Fahrrad-club ADFC. „Am besten sind geschützte Radwege, damit auch Kinder und ältere Menschen dort fahren können.“Oft fehlten auch Abstellplä­tze für Fahrräder. Ein weiteres Problem für Radfahrend­e seien gefährlich­e Kreuzungen.

Auch Vertreter von Autofahrer­innen und Autofahrer­n finden, dass mehr für Radfahrer getan werden sollte. „Grundsätzl­ich denke ich, dass es notwendig ist, an der einen oder anderen Stelle Raum abzugeben“, sagt Ronald Winkler vom Allgemeine­n Deutschen Automobil-club, kurz: ADAC. Doch längst nicht alle Leute finden solche Veränderun­gen super. „Die Menschen haben das Gefühl: Ihnen wird etwas weggenomme­n“, sagt der Fachmann Sven Lißner. Manche Leute sind auch darauf angewiesen, mit dem Auto zu fahren. Das wird auch künftig so sein. Sven Lißner sagt aber: „Wenn weniger Leute Auto fahren würden, hätten wir weniger Platzprobl­eme.“Der Verkehr wäre daher auch für die übrigen Autofahrer und Autofahrer­innen entspannte­r. Die Fahrrad-expertin Sarah Karge findet, man müsste die Menschen noch besser beteiligen. „Es geht um lebenswert­e Städte, es geht um mehr Platz für Menschen“, sagt sie. Vielleicht könnten sich die Menschen bei solchen Zielen eher einigen.

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FOTO: DPA Ein guter Radweg ist breit und verläuft nicht direkt auf der Straße oder vorbei an geparkten Autos.
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