Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Katholische Kirche beim Jubiläum dabei
Zum 750-jährigen Bestehen der Stadt Dinslaken sind einige Veranstaltungen geplant. Im Herbst warten musikalische Höhepunkte.
(fla) Zum Jubiläum der Stadt Dinslaken darf eine Beteiligung der katholischen Kirchengemeinden nicht fehlen. Rund 20.000 Katholiken leben in Dinslaken. „Das ist eine wichtige Kraft in unserer Stadt“, sagt Barthel Kalscheur, leitender Pfarrer der Katholischen Kirchengemeinde St. Vincentius. „Es gibt verschiedene Organisationen, die das Jubiläum zum Anlass nehmen, über ihren Stand in der Stadt nachzudenken“, erläutert er.
Für das Jubiläumsprogramm hat man sich die sieben Kirchenorte der Pfarrei in Dinslaken als Grundlage genommen, um diese mit Leben zu füllen. Dabei gibt es an den Standorten immer etwas, dass für den Standort prägend ist. „Obwohl wir eine große Pfarrei sind, werden die Initiativen von den Menschen in den Gemeinden getragen“, erklärt Kalscheur.
Dabei haben sich die unterschiedlichen Kirchenorte ganz unterschiedliche Dinge für das gemeinsame Angebot zum Stadtjubiläum einfallen lassen. Eigentlich hätte die Veranstaltungsreihe der Kirche
bereits am 13. Mai mit einem spirituellen Abenteuer in der Heilig-geist-kirche in Hiesfeld starten sollen. Eine musikalische Reise mit verschiedenen Chören. Der Termin musste allerdings krankheitsbedingt verschoben werden.
Stattdessen startet das Programm jetzt am 3. Juni. Dann steht ab 15 Uhr der Tag der Kulturen auf dem (Oberloh-)berg auf dem Programm. Rund um das Pfarrheim sollen sich die unterschiedlichsten Nationen zu einem gemeinsamen kulinarischen Fest treffen. Gerne können hier eigene Spezialitäten mitgebracht werden. Zum Fest fährt übrigens ein Bus (Abfahrt 14.30 Uhr an der Fliehburg, 14.45 Uhr ab Haltestelle Hünxer Straße), der gegen 18 Uhr die Gäste auch zurückbringt. Die Kirche in der Stadt buchstäblich erfahren können Teilnehmer der „Tour de Church“am 12. August. Zwischen 10 und 16 Uhr geht es mit dem Fahrrad zu den sieben Kirchenorten in der Stadt. „Das hatten wir mal als Projekt für unsere Firmlinge gestartet“, so Pfarrer Barthel Kalscheur. „Viele Jugendliche leben in der Stadt, ohne diese
Orte zu kennen.“
Ähnlich könnte es auch einigen Erwachsenen gehen. Und so bietet die Kirche hier die Gelegenheit an, alle Orte zu erfahren. Los geht es um 10 Uhr an der St. Vincentius-kirche in der Stadtmitte. Die Tour endet gegen 16 Uhr an der Kirche St. Johannes in Eppinghoven mit einem geselligen Ausklang.
Gleich zwei besondere Veranstaltungen
stehen an der St. Marien Kirche in Lohberg an. Am 2. September wird hier zur Lohberg Rallye eingeladen. Die Teilnehmer können von 14 bis 16 Uhr anhand von Fragen den Stadtteil eigenständig erkunden. Ab 17 Uhr gibt es dann ein gemütliches Beisammensein im Pfarrgarten. Am 21. Oktober ab 19 Uhr gibt es dann Hochkultur in der Kirche. Zum 400. Todestag des englischen Komponisten William Byrd präsentiert das Chorwerk Ruhr die Geschichte eines geheimen Gottesdienstes, die zugleich Einblicke in die Kulturgeschichte bietet und die Musik von Byrd und seinen Zeitgenossen erfahrbar macht. „Das ist mit Sicherheit einer der Höhepunkte in unserem Programm“, sagt Barthel Kalscheur. Der Eintritt kostet 24 Euro (ermäßigt 12 Euro für Schüler und Studenten).
Der zweite musikalische Höhepunkt folgt am 22. Oktober um 17 Uhr. In der St. Vincentius Kirche wird der Lübecker Musiker Semjon Kalinowski (Viola) gemeinsam mit dem Düsseldorfer Organisten Prof. Torsten Laux (Orgel) auftreten. Das Duo verbindet christliche europäische Musik und jüdische Synagogalmusik. Im Rahmen des Konzertes wird auch auf das Thema „Jüdisches Leben in Dinslaken“und der Judenverfolgung in der Stadt eingegangen. „Die Geschichte von damals wirkt bis heute nach“, so Barthel Kalscheur.
Entschleunigung steht zum Abschluss auf dem Programm: Am 19. November von 16 bis 19 Uhr wird es in der St. Jakobus Kirche unter dem Motto „Zeitenweg – Zeit für mich und Zeit für Gott“einen Stationenweg geben, um sich nach einem Jahr Jubiläum wieder etwas zu erholen. „Wir sind im Alltag alle oft getrieben und gehetzt“, sagt Pfarrer Barthel Kalscheur. Da kann etwas Entschleunigung zum Ende des Jubiläumsjahres nicht schaden.