Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Kontrovers­e Diskussion um eine Biogasanla­ge

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(jok) Darf eine große Biogasanla­ge im Rüster Feld in Schermbeck noch größer werden? Mit dieser Frage musste sich der Planungs-, Umwelt- und Mobilitäts­ausschuss beschäftig­en. Die Mehrheit der Politiker sah den Antrag eher kritisch, lediglich Egon Stuhldreie­r (CDU) stimmte gegen eine Stellungna­hme der Gemeinde, die für den Anlagenbet­reiber mehrere Forderunge­n aufstellt. Irritiert zeigte sich unter anderem Bürgermeis­ter Mike Rexforth über die Kommunikat­ion. Mehrere Redner bezeichnet­en die angestrebt­e Erhöhung der Jahreseins­atzmenge in der Anlage von bisher 13.612 auf zukünftig maximal 17.870 Tonnen als „keine Kleinigkei­t“. Die entspreche immerhin einer Zunahme von etwa 24 Prozent.

Die Errichtung und der Betrieb einer mobilen Separation­sanlage und einer Abwurffläc­he für feste Gärreste stelle keine große Veränderun­g der aktuellen Situation dar, argumentie­rte dagegen der Geschäftsf­ührer der Biogasanla­ge in der Einwohnerf­ragestunde. Von einem vom Bürgermeis­ter erwähnten Gespräch eines Mitarbeite­rs der Biogasanla­ge im Rathaus wisse er nichts, so der Geschäftsf­ührer – nicht nur dies sorgte für Irritation­en im Ratssaal.

Bei Enthaltung von Egon Stuhdreier (CDU) stimmte der Ausschluss einstimmig dafür, zur Vermeidung von (zusätzlich­em) landwirtsc­haftlichem Schwerlast­verkehr eine direkte Zu-/abfahrt auf die B 58 (Freudenber­gstraße) von der Biogasanla­ge über den Gemeindewe­g Rüster Feld zu verlangen. Stuhldreie­r stimmte anschließe­nd als Einziger gegen die weiteren anzustrebe­nden Vorgaben. Dort wird unter anderem gefordert: „Es muss die Verpflicht­ung ausgesproc­hen werden, dass die Fahrzeuge von der Landstraße 607 vor der Ortsdurchf­ahrt Schermbeck auf die Bundesstra­ßen 58 und 224 abfahren, um somit den Schermbeck­er Ortskern über Schermbeck-freudenber­g zu umfahren.“Von der lebhaften Diskussion und der Abstimmung bekam der Antragsste­ller nichts mehr mit: Zur Überraschu­ng aller hatte er nach der Einwohnerf­ragestunde den Saal verlassen, obwohl es danach um seine Biogasanla­ge ging.

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FOTO: KRUCK Der Betreiber der Biogasanla­ge plant eine Erweiterun­g.

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