Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Heinz Buteweg wirft beim MTV nicht hin
Der umtriebige Handball-abteilungsleiter des MTV Rheinwacht Dinslaken möchte aber künftig deutlich kürzertreten. Dafür sucht er engagierte Personen, die ihm vor allem seine Aufgaben als Jugendtrainer abnehmen können und möchten.
Vor Ort war kaum jemand, aber im Verein MTV Rheinwacht machte die Nachricht ganz schnell die Runde. Heinz Buteweg habe sich auf der Versammlung der Dinslakener Handballer nicht mehr als Abteilungsleiter wiederwählen lassen, nun müsse zügig ein Nachfolger für den langjährigen Chef gefunden werden. Tatsächlich fanden die ursprünglich angesetzten Neuwahlen nicht statt.
Sein Amt will Buteweg aber dennoch nicht so einfach aufgeben. Gewählt worden sei allein deshalb nicht, weil viel zu wenige Mitglieder erschienen waren. „Es waren insgesamt neun Leute da, davon gehörten fünf zum Vorstand. Da habe ich keinen Sinn darin gesehen, mich wählen zu lassen“, sagt Buteweg. „Ich bin aber durchaus bereit, Abteilungsleiter zu bleiben.“Schnell soll nun ein neuer Termin gefunden werden, an dem die Wahlen dann bei deutlich größerer Beteiligung durchgeführt werden.
Eins ist für den Mtv-macher der vergangenen Jahrzehnte aber unweigerlich klar: Sein großes Engagement will der 75-Jährige künftig deutlich zurückfahren, auch wenn er an der Spitze der Abteilung bleiben sollte. „In dem Umfang, wie es jetzt läuft, geht es einfach nicht mehr, auch aus gesundheitlichen Gründen. Ich mache zum Beispiel samstags um 9 Uhr die Halle auf und bin um 23 Uhr wieder zu Hause. Ich muss da auch an die Familie denken und habe meiner Frau versprochen, deutlich kürzer zu treten“, sagt der Mtv-obmann.
Aktuell trainiert Buteweg auch noch vier Nachwuchsmannschaften des Vereins und sucht insbesondere in diesem Bereich neue Übungsleiter, die ihn entlasten könnten. Der Verein benötige zudem unter anderem einen verlässlichen Hallenwart und Leute, die den Verkauf in der Douvermannhalle stemmen, Spielerscouts für den Leistungsbereich in der Handball-regionalliga und Mitarbeiter, die sich um Sponsoren bemühen. Doch der Obmann weiß selbst aus der Erfahrung der vergangenen Jahre und vielen Gesprächen mit Kollegen anderer Vereine, dass es schwer wird, die Posten zu besetzen. „Man hört es überall. Alle haben die gleichen Probleme. Das Freizeitverhalten hat sich einfach komplett geändert. Jüngere Leute für solche Ehrenämter sind einfach kaum noch zu finden.“
Den Vorwurf, dass er beim MTV selbst Schuld an der schwierigen Situation sei, weil er eigentlich gar keine Kompetenzen abgeben wolle, weist Buteweg energisch zurück: „Das ist Blödsinn. Wenn sich zum Beispiel ein Gremium mit fünf Leuten findet, dass die Abteilung künftig führen will, dann bin ich der erste, der sagt, dass sie es machen sollen. Und ich würde bei der Einarbeitung natürlich auch hilfreich zur Seite stehen“, sagt der Obmann. Der Glaube, dass sich tatsächlich ein solches Team bildet, das die Dinslakener Handballer in die Zukunft führen will, fehlt Buteweg allerdings.