Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Der etwas andere Absteiger
Beim SV Brünen ist man stolz auf das letztlich nur eine Jahr in der Fußball-bezirksliga – weil man bis zum Ende den Klassenerhalt noch in der eigenen Hand hatte. Für die neue Saison muss sich die Mannschaft unterdessen aber neu finden.
Der Tag nach dem Abstieg: Für viele Vereine bedeutet das, die Scherben einer verkorksten Saison aufzukehren. Nicht so beim Fußball-bezirksligisten SV Brünen. Schon nach der entscheidenden 3:6-Niederlage am Sonntag beim 1. FC Bocholt II bedankten sich die Spieler applaudierend beim eigenen Anhang für die Unterstützung während der gesamten Saison. Die gut 150 Brüner Fans am Bocholter Hünting sparten dann auch nicht mit Zuspruch für die eigene Elf. „Wir
Gast beim 1. FC II. „Aber wir haben es nicht geschafft, den Vorsprung über eine längere Zeit zu halten“, beschreibt Stenk das entscheidende Manko. Die drei späten Gegentreffer zum letztlich deutlichen 3:6 sind für Rene Olejniczak dem Wissen geschuldet, für den Klassenerhalt siegen zu müssen. „Wir haben dann mit komplett offenem Visier gespielt und auf das kleine Wunder gehofft. Mit einem 3:3 abzusteigen wäre vielleicht noch bitterer gewesen“, so der Coach.
Am 30. Juni geht es mit der Vorbereitung auf die A-liga wieder los. Dann kommen möglicherweise noch mal Gedanken darüber auf, was möglich gewesen wäre. Denn letztlich hatte der SV Brünen die Rettung selbst in der Hand. „Es tut jetzt schon weh, aber wir können erhobenen Kopfes aus der Liga gehen“, sagt Olejniczak. Auch Brünens Vereinsvorsitzender war Zeuge des 3:6. „Wir können aber stolz sein, dass wir als kleiner Verein in der Bezirksliga antreten durften“, so Jann Hermann Hecheltjen.
Mit dem Verlust dreier Stammspieler (siehe Box) nimmt der Absteiger die A-liga in Angriff. „Die Mannschaft muss sich neu finden. Den Wiederaufstieg als Ziel auszugeben wäre vermessen“, sagt Michael Stenk. Mit der neuen Spielzeit will Rene Olejniczak sich noch gar nicht befassen: „Ein Saisonziel einen Tag nach dem Abstieg zu benennen, das finde ich zu früh.“