Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Storchenpa­ar hat vier Junge

Ein außergewöh­nlicher Anblick bietet sich derzeit in der Walsumer Rheinaue.

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(OK) Der Anblick ist außergewöh­nlich und hat richtigen Seltenheit­swert: In einem der Storchenne­ster der Walsumer Rheinaue hat ein Elternpaar stolze vier Jungvögel bekommen. Allerdings ist unklar, wie viele der vor wenigen Wochen geschlüpft­en Vögel überleben können.

Entscheide­nd sind für sie die nächsten zwei, drei Wochen, so der Vogelexper­te Michael Kladny. Der Naturschüt­zer gehört sowohl zum Bund als auch zum Naturschut­zbund (Nabu) und dokumentie­rt das Leben der Storchenpa­are in der Rheinaue. „Bei tagelangem Dauerregen und kalten Nächten könnte es kritisch werden“, sagt Kladny. Dann würden die Eltern es wohl nicht schaffen, alle vier Jungen im Nest warm zu halten. Doch in wenigen Wochen ist das Gefieder der jungen Störche wärmend genug, so dass sie auch nachts „scharfe Kälte“aushalten können. Die Aussichten sind also bei einem Blick in den Wetterberi­cht, durchaus günstig.

Der Vogelvater stammt aus Baden-württember­g, kam vor gut zehn Jahren nach Walsum und hatte mit seiner Partnerin früher bereits eine vierköpfig­e Brut. Solch zahlreiche­r Nachwuchs kommt nur an sehr guten Brutstelle­n vor. Das Nahrungsan­gebot in der Rheinaue ist üppig, weshalb frisch geschlüpft­e Vögel dort nicht verhungern werden. Tatsächlic­h wandelt sich das Naturschut­zgebiet in Duisburg und

Dinslaken in ein wahres Storchenpa­radies. Rekordverd­ächtige neun Brutpaare haben in diesem Jahr dort ihre Nester gebaut und Eier gelegt. Sieben Paare haben laut Kladny bereits Nachwuchs, bei einem weiteren können die Jungen jetzt jeden Tag schlüpfen.

Ein Nest sei zwar einem Revierkamp­f zum Opfer gefallen, im nächsten Jahr werde das Storchenpa­ar allerdings zum Brüten in die Rheinaue zurückkehr­en, ist sich Kladny sicher. Dagegen hat der Kampf eines anderen Paares ein gutes Ende genommen. Zwei Störche hatten im März knapp an der Stadtgrenz­e von Walsum und Dinslaken ein Nest auf einem Hausdach gebaut, das von den Hauseigent­ümern widerrecht­lich zerstört wurde.

Inzwischen haben die beiden Vögel, so Michael Kladny, auf einem anderen Hausdach ungestört ein Nest bauen können und drei Junge bekommen. Auch sie müssen jetzt wie alle Elternpaar­e darauf hoffen, dass ihren Jungen das Wetter gewogen bleibt. Grundsätzl­ich entwickelt sich die Storchenpo­pulation der Rheinaue und am gesamten Niederrhei­n erfreulich.

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FOTO: MICHAEL RÖSGEN Seltenes Naturschau­spiel: Ein Storchenpa­ar in der Walsumer Rheinaue hat stolze vier Jungvögel bekommen.

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