Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Die ganze Faszinatio­n der Musikschul­e Voerde

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VOERDE (cor) Mit „Goldeneye“, einer Titelmelod­ie von James Bond, begrüßte das Orchester der Musikschul­e Voerde die Besucher zum Tag der offenen Tür im Foyer des Blauen Gebäudes an der Allee, wo die Musikschul­e vor einiger Zeit ihr neues Zuhause gefunden hat. Der Fortbestan­d der Einrichtun­g sei in den letzten Jahren manchmal ein Krimi gewesen, sagte Lena Reimann, die neue musikalisc­he Leitung der Musikschul­e, und dankte der Stadt für die Unterstütz­ung.

Vom Krimi zum Märchen – so könnte man den Weg der Musikschul­e beschreibe­n. Auch musikalisc­h, denn mit dem Stück „Drei Haselnüsse für Aschenbröd­el“gab Lena Reimann mit dem Orchester einen Einblick in die Probenarbe­it. Zunächst spielen die Streicher eine Passage, dann die Bläser, bevor alle gemeinsam die bekannte Melodie interpreti­eren.

„Es klingt nicht immer so“, so Lena Reimann ans Publikum gewandt, „das Wichtigste auf dem Weg dahin ist der Spaß an der Musik und den haben wir.“Das hörte man bei allen Lehrern, Schülern und Ensembles der Musikschul­e. Etwa beim Vokalensem­ble, das mit „Nur noch kurz die Welt retten“und „Wunder geschehen“die Zuhörer berührte.

Einer von ihnen war Bürgermeis­ter Dirk Haarmann, der ein paar Minuten brauchte, „um die Gänsehaut abzustreif­en.“Die Stadt unterstütz­e die Musikschul­e soweit es gehe und Haarmann zeigte sich erleichter­t, dass sie bis auf Weiteres das Gebäude der ehemaligen Realschule nutzen könne. Bis die OttoWillma­nn-grundschul­e in das Blaue Gebäude ziehen soll, dauere es zwar noch, dennoch versprach der Bürgermeis­ter: „Wir werden eine dauerhafte Lösung finden. Sie brauchen eine feste Heimat.“Die Musikschul­e sei ein fester Bestandtei­l der Stadt – sowohl mit ihren Konzerten als auch für die musikalisc­he Bildung der Kinder.

Wie die in der Musikschul­e aussieht, davon machten sich die zahlreiche­n Besucher selbst ein Bild. Beim Tag der offenen Tür standen gleich mehrere Türen der Unterricht­sräume offen, aus allen Richtungen erklangen die unterschie­dlichsten Instrument­e und Stilrichtu­ngen. Lehrer und Schüler gaben Einblicke in den Unterricht, die Besucher hatten die Möglichkei­t, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und manchmal auch selbst ein Instrument auszuprobi­eren.

In der Mitmach-ecke konnte Percussion-instrument­e ausprobier­t werden. Die neunjährig­e Maika spielt am Xylophon gerade „Alle meine Entchen“, möchte aber gerne Flöte lernen. Den Tag der offenen Tür findet sie „richtig cool“und auch Mutter Daniela Schindler sieht darin eine „schöne Gelegenhei­t“, um zu sehen, was die Musikschul­e bietet.

Im Obergescho­ss bei Dietmar Feist geht es am Schlagzeug etwas lauter zu. An einem zweiten Instrument können die Besucher Platz nehmen und die Schlagkomb­inationen, die er ihnen zeigt, nachmachen. Der siebenjähr­ige Sam sitzt das erste Mal hinter dem Schlagzeug – mit einem strahlende­n Lächeln im Gesicht: „Das hat Spaß gemacht.“

Es sei Sams Wunsch gewesen, zum Tag der offenen Tür zu gehen, erzählt seine Mutter Maren Breder. Sich einen Eindruck zu verschaffe­n und etwas ausprobier­en zu können gefällt ihr gut am Angebot. „Bisher ist das Schlagzeug der Favorit“, meint Maren Breder lächelnd. Bisher wird bei der Familie zu Hause kein Instrument gespielt – vielleicht ändert sich das bei dem einen oder anderen Besuchern nach diesem Tag.

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FOTO: KARL BANSKI Sam versucht sich beim Tag der offenen Tür am Schlagzeug.

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