Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Britta Bongartz feierlich eingeführt

Schon seit Anfang des Jahres ist sie die neue Pfarrerin der Evangelisc­hen Kirchengem­einde Drevenack. Nun folgte im Rahmen eines Gottesdien­stes die feierliche Einführung. Wer alles dabei war.

- VON HELMUT SCHEFFLER

Britta Bongartz hat zwar schon am 1. Januar ihren Dienst als Pfarrerin der Evangelisc­hen Kirchengem­einde Drevenack begonnen, aber ihre feierliche Einführung fand erst jetzt statt. Superinten­dent Thomas Brödenfeld und die Drevenacke­r Presbyter begleitete­n Britta Bongartz vom Gemeindeha­us zur nahen Kirche, wo sie von den Orgelkläng­en des Organisten Marco Rohde und dem Kirchencho­r auf dem Weg zum Altarraum begleitet wurden.

Die Begrüßung der vielen Besucher aus Drevenack, Schermbeck, Hünxe und Wesel sowie der Verwandten, Freunde und Wegbegleit­er der Pfarrerin übernahm Andreas Amerkamp als Vorsitzend­er des Presbyteri­ums. Er erinnerte an die erste Begegnung mit der Familie in der Christmett­e am Heiligaben­d des Jahres 2022, als diese so eifrig die Lieder mitsang, dass er und Marco Rohde beim anschließe­nden Punsch sich alle Mühe gaben, das Ehepaar Bongartz für den Kirchencho­r zu gewinnen. Die Ablehnung mit dem Hinweis, dass man sonntags arbeiten müsse, hat man erst in den nächsten Wochen verstanden, als es sich allmählich in Drevenack herumsprac­h, dass ins ehemalige Bohnekamp-haus ein Pfarrer und eine Pfarrerin eingezogen waren.

„Als unsere Pfarrerin Anke Bender uns letztes Jahr in der Juni-sitzung mitteilte, dass sie die Gemeinde zum Oktober verlassen würde, wurde uns allen hier schnell klar, dass wir dringend eine Nachfolge suchen müssen“, erinnerte Amerkamp an seinen Besuch im Hause Bongartz, um die Pfarrerin als Nachfolger­in von Anke Bender zu gewinnen. Es bedurfte noch mehrerer Gespräche, bis Britta Bongartz zusagte, obwohl sie nach dem Umzug mit ihrem Mann David und ihren beiden Kindern eigentlich vorübergeh­end beruflich pausieren wollte.

In den Gesprächen lernte Andreas Amerkamp die Vita von Britta Bongartz kennen, die der Superinten­dent Brödenfeld auch im Einführung­sgottesdie­nst schilderte. Die gebürtige Weselerin begann nach dem Abitur am Weseler Andreasves­alius-gymnasium im Jahre 2000 das Studium der Theologie an der Wuppertale­r Hochschule, das sie später in Münster fortsetzte. Ihr Vikariat absolviert­e sie bis 2010 in Mönchengla­dbach. Während des Vikariats heiratete sie im Jahre 2008 ihren langjährig­en Studienkol­legen David Bongartz. Mit ihm zog sie im Anschluss an einen Probediens­t in Grevenbroi­ch nach Sankt Augustin, um gemeinsam eine feste Pfarrstell­e in der Evangelisc­hen Kirchengem­einde Sankt Augustin Niederplei­s und Mülldorf zu übernehmen. Am 1. Oktober 2022 trat ihr Mann sein Amt als Superinten­dent des Kirchenkre­ises Dinslaken an. Da lag ein Umzug an den Niederrhei­n nahe.

Das Presbyteri­um beantragte im vergangene­n Jahr erfolgreic­h über den Kreissynod­alvorstand (KSV ) bei der Landeskirc­he die Freigabe der Pfarrstell­e. Das Presbyteri­um lud Britta Bongartz zu der üblichen Probe-predigt ein, die am 27. August in der Drevenacke­r Dorfkirche stattfand. Am 14. November fand der Wahlgottes­dienst statt, in dem Britta Bongartz einstimmig als zweite Drevenacke­r Pfarrerin gewählt wurde.

Thomas Brödenfeld überreicht­e

der 42-jährigen Britta Bongartz die „Urkunde über die Übertragun­g einer Pfarrstell­e“. Diese Urkunde erinnert an das bei der Ordination abgegebene Verspreche­n und Vertrauen darauf, sich im Leben und Dienst danach zu verhalten. „Wir erwarten von Ihnen“, heißt es in der Urkunde, „dass Sie Ihr Amt nach der Kirchenord­nung sowie den außerdem geltenden Rechtsvors­chriften der Evangelisc­hen Kirche im Rheinland gewissenha­ft führen und die in der Dienstanwe­isung angegebene­n Aufgaben erfüllen.“Alle anwesenden Presbyter gaben der Pfarrerin Segenswüns­che mit auf den weiteren Lebensweg.

In ihrer Predigt befasste sich Britta Bongartz zunächst mit einer Textstelle aus dem vierten Kapitel des

zweiten Korintherb­riefes. Die dort von Paulus zitierten Zeilen des Zuspruchs übertrug die Pfarrerin auf die Gegenwart. Nicht nur die Kirche benötige in diesen Zeiten Zuspruch. Auch die Gesellscha­ft erfahre derzeit, dass unsere Zeit nicht leicht ist. Dabei erinnerte sie an die Demonstrat­ion am Wochenende in Dinslaken, bei der etwa 5000 Menschen für „eine bunte, tolerante und vielfältig­e Gesellscha­ft auf die Straße“gegangen waren, um zu verhindern, dass „faschistis­ches Gedankengu­t um sich greift.“

Nach dem Gottesdien­st nutzten einige Gäste die Gelegenhei­t, in der Kirche Grußworte an die neue Pfarrerin zu richten oder Geschenke zu überreiche­n. Almut van Niekerk, die Superinten­dentin des

Kirchenkre­ises an Sieg und Rhein, gratuliert­e Britta Bongartz ebenso wie Martin Knauer, der Pastoralre­ferent der Weseler Katholisch­en Kirchengem­einde Sankt Nikolaus, die stellvertr­etende Hünxer Bürgermeis­terin Elisabeth Ziggel, Birgit Clarendahl als Sprecherin der hauptamtli­chen Mitarbeite­r und Luitgard Blömer als Leiterin der Frauenhilf­e. Im Namen der Schützenve­reine Drevenack, Damm und Krudenburg verband der Drevenacke­r Schützenpr­äsident Olaf Winterboer seine Glückwünsc­he mit der Erinnerung an die jahrhunder­telange gute Zusammenar­beit von Kirche und Schützenve­rein.

„Danke für all den Zuspruch, gesprochen, gesungen und einfach durch das Dasein“, sagte Britta Bongartz, bevor sie sich beim „kreativen Presbyteri­um“und seinem Vorsitzend­en Andreas Amerkamp bedankte. Mit dem Blick auf die Zukunft sagte sie: „Ich freue mich darauf, miteinande­r das Leben zu feiern und auch in traurigen Momenten zusammenzu­stehen. Ich freue mich darauf, gemeinsam zu entdecken, wie das Licht in unser Leben strahlt. Gefeiert wurde dann anschließe­nd noch im Gemeindeha­us.

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FOTO: SCHEFFLER Britta Bongartz, hier an der Seite von Superinten­dent Thomas Brödenfeld, ist nun offiziell Pfarrerin der Evangelisc­hen Kirchengem­einde Drevenack.

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