Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Rettungswagen statt Torjubel bei BWD
Der Dingdener Fußball-landesligist verteidigt durch einen 4:1-Erfolg gegen den VFB Frohnhausen zwar die Tabellenführung – doch das wird am Ende zur Nebensache. Denn Jan-niklas Haffke verdreht sich bei seinem Treffer zum 2:1 böse das Knie.
Einen womöglich teuer bezahlten Sieg haben die Landesliga-fußballer von BW Dingden mit dem 4:1 (1:1) gegen den VFB Frohnhausen dementsprechend verhalten gefeiert. Den wohl entscheidenden Treffer zum 2:1 erzielte Jan-niklas Haffke in der 76. Minute, indem er eine Hereingabe von Stefan Chciuk mit vollem Körpereinsatz über die Linie stocherte, sich dabei allerdings das Knie verdrehte. Der Rettungswagen musste den Bwd-allrounder vom Höingsweg abholen.
„Wir haben das Spiel vielleicht zu hoch, aber letztlich verdient gewonnen“
Jürgen Stratmann Trainer von BW Dingden
„Das ist natürlich bitter, aber wir müssen jetzt das Mrt-ergebnis abwarten. Alles andere wäre Spekulation“, so Dingdens Trainer Jürgen Stratmann. „Wir haben das Spiel vielleicht zu hoch, aber verdient gewonnen. Wir müssen auch immer sehen, mit welchen personellen Möglichkeiten wir auflaufen. Mein Ergänzungstorwart war unser fünfter Einwechselspieler, uns haben acht oder neun Leute gefehlt. Von daher nehmen wir die drei Punkte und fertig.“
Für den weiterhin erkrankt fehlenden Mohamed Salman durfte diesmal Florian Hahm den Mittelstürmer für den Spitzenreiter geben. Der fügte sich gut ein, sein Kopfball nach einer Ecke von Kevin Juch verpasste das Ziel nur knapp (2.). Mit einer sehenswerten Einzelleistung brachte Andre Bugla die Hausherren dann mit 1:0 in Führung (15.). Auf der anderen Seite hätte Taraba Kagnassim nur eine Minute später eigentlich den Ausgleich für die Essener erzielten müssen, schoss aber drüber (16.). Anschließend verflachte die Partie.
Mit viel Dampf kam der im Abstiegskampf steckende Gast aus der Kabine und wurde schnell belohnt. Der starke Mohamed Said markierte per Schlenzer ins lange Eck den 1:1-Ausgleich (47.). „Vorher klären wir den Ball in die Mitte“, ärgerte sich Stratmann über den Eigenanteil seiner Spieler am Gegentreffer. Bwd-keeper Steffen Buers musste sein Team nach dem Kopfball von Issa Said am kurzen Pfosten sogar vor dem Rückstand bewahren (63.).
Zu dem Zeitpunkt spielte Haffke bereits Mittelstürmer, da Hahm in der Offensive Jonas Schneiders weichen musste. Wenig später brachte Stratmann wie bereits zuletzt in Wesel Sturmroutinier Stefan Chciuk, der erneut die wohl spielentscheidende Szene vorbereitete. Chciuk spielte
den Ball in die Mitte, wo Haffke wenig später nach seinem Treffer zum 2:1 vor Schmerzen schreiend liegen blieb. „Dem ganzen Angriff ging ein klares Foul an meinem Spieler im
Mittelfeld voraus. Wird das gepfiffen, geht das ganze Spiel 1:1 aus“, monierte Vfb-trainer Issam Said.
Nach einer fünfminütigen Verletzungsunterbrechung ging es weiter am Mumbecker Bach. Die Platzherren waren auf Ballsicherung aus, die Gäste hatten nicht mehr die Körner, um den Spitzenreiter noch einmal ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Mit einem tollen Schuss aus der Drehung machte Bwd-kapitän Kevin Juch den Deckel drauf (90.). Die Vorarbeit hatte ein hochmotivierter Andre Bugla geleistet, der seine tolle Leistung mit seinem zweiten Treffer zum 4:1-Endstand krönte (90.+5).
Weiter geht es für den Tabellenführer BW Dingden am kommenden Sonntag beim SV Biemenhorst, der sich mit einem 2:0-Erfolg in Steele für dieses „Derby“empfahl.