Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
PSV Wesel enttäuscht bei BW Mintard um Coach David Odonkor
Gegen das Team des Ex-nationalspielers spielen die Landesliga-fußballer eine ganz schwache erste Hälfte. Nur kurz nach der Pause kommt Hoffnung auf.
(tik) Immerhin der ein oder andere kleine Fan des PSV Wesel nahm etwas von der idyllisch gelegenen Platzanlage unweit der Ruhr mit. Während sich die Weseler Nachwuchskicker nach dem Abpfiff über ein gemeinsames Erinnerungsfoto mit David Odonkor, dem früheren Nationalspieler, der seit dem Winter den Fußball-landesligisten BW Mintard coacht, freuen durften, war die Stimmung bei Gästetrainer Björn Assfelder ziemlich im Keller. Nach dem blamablen Ausscheiden im Kreispokal am Donnerstag der DJK Barlo lief auch in Mülheim wenig zusammen für den PSV. „Das war auf jeden Fall die schlechteste erste Hälfte der gesamten Saison. Daran gibt es auch wirklich gar nichts schönzureden“, schimpfte Assfelder nach der 1:4 (0:3)-Niederlage.
Dass seine Elf bei den Mülheimern, die mit Odonkor an der Seitenlinie auch schon bei Aufstiegsanwärter Niederwenigern gewonnen hatten, wie schon im Pokal auf einige wichtige Stammkräfte wie Felix Gehrmann, Florian Karwath oder Luis Blaswich verzichten musste, wollte der Weseler Coach hinterher auch keineswegs als Entschuldigung anführen. „Das sind für mich Alibi-ausreden. Wir hatten immer noch Spieler auf dem Platz, die den Anspruch haben, in der Landesliga zu spielen. Obendrein war das eigentlich auch noch eine sehr erfahrene erste Elf.“
Nur in den allerersten Minuten sah es noch so aus, als könnte der PSV die Begegnung in den Griff bekommen, doch nach einer noch ausgeglichenen Anfangsphase schlug das Pendel schnell in Richtung der Hausherren aus. Mintard gewann jetzt viel mehr Zweikämpfe und zweite Bälle, profitierte schließlich nach den ersten Halbchancen auch noch von eklatanten Fehlpässen der Weseler, deren leichtfertig ins Zentrum gespielte Bälle immer wieder Mülheimer Konter einleiteten. Die Führung durch den Japaner Rei Kanatsu war in Minute 25 dann längst keine Überraschung mehr. Nach einem Doppelpack von Niklas Nett (29./35.) schien den Gästen sogar ein Debakel zu drohen.
Doch die Weseler kamen mit neuem Elan aus der Kabine, stellten hinten auf Dreierkette mit Joel Grzeskowiak im Zentrum, der für den enttäuschenden Jost Kasparek kam, um und machten gleich einmal mächtig Dampf. Nach zwei ersten Torannäherungen war es Necati Güclü, der mit seinem Treffer noch einmal für Hoffnung sorgte (48.). Doch spätestens mit Kanatsus 4:1 (64.) war die mögliche Wende wieder vom Tisch. Der PSV mühte sich zwar weiter, kam aber kaum noch gefährlich vors Tor des Gegners.
PSV Wesel Kaiser – Habig (77. Malberg), Sanders, Laader, Timo Giese, Meis, Oenning (84. Schnepel), Kasparek, Nico Giese (84. Gosch), Necati Güclü, Mahn (84. Dryka).