Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Andre Feldkamps Wutrede zeigt Wirkung

Der Fußball-a-kreisligis­t SV Spellen spielt eine richtig miserable erste Halbzeit gegen den 1. FC Bocholt II, holt dank einer deutlichen Leistungss­teigerung aber noch ein 1:1. Ein Punkt, der beiden Mannschaft­en nicht wirklich weiterhilf­t.

- VON DAVID POGANY

Vor dem Spiel sagte Trainer Andre Feldkamp, dass gerade solche Partien in der Fußball-kreisliga A Bonusspiel­e sein. Denn eigentlich ist der SV Spellen, der gegen den Abstieg kämpft, klar als Underdog in die Partie gegen den um den Aufstieg spielenden 1. FC Bocholt II gegangen. Allerdings haben die

„Ich war richtig sauer und habe die Jungs mit meiner höflichen Art unter Druck gesetzt“

Andre Feldkamp Trainer des SV Spellen

Bocholter turbulente Wochen hinter sich und sind stark dezimiert. Am Ende trennten sich beide Teams 1:1 (0:1). Ein Punkt, mit dem beide Mannschaft­en eigentlich nichts anfangen können. Denn sowohl Spellen als auch Bocholt benötigten eigentlich einen Erfolg, um ihre Ausgangsla­ge zu verbessern.

Der SV Spellen war nach zwei Niederlage­n zum Jahresauft­akt in der Tabelle wieder unten hineingeru­tscht – und wollte natürlich schleunigs­t dort wieder heruas. Davon merkte man aber in Durchgang eins überhaupt nichts. Die Gastgeber zeigten einen desolaten Aufritt. Berechtigt­erweise war Trainer Andre Feldkamp sauer: „Das war eine einzige Katastroph­e, wir haben nichts hingekrieg­t. Ich war richtig sauer und habe die Jungs in der Kabine mit meiner höflichen Art unter Druck gesetzt. Bei mir stößt das einfach auf absolutes Unverständ­nis. Wir als Trainertea­m haben vorher eine Besprechun­g mit den Jungs gehabt, in der wir einen Plan, eine Taktik vorgegeben haben. Alle haben das verstanden, dann gehen die auf den Platz und setzen absolut nichts davon um.“

Durch einen Fehler kam es auch zum Gegentor in der 23. Minute. Marc Wildöer spielte hinten Jannik Ross an, der den Ball vor den Fuß eines Bocholters spielte. Dieser rannte an und machte einige Meter Richtung Tor. In letzter Instanz wurde er kurz vor dem Sechzehner gefoult – und heraus kam eine gute Freistoßpo­sition für Bocholt. Der eigentlich in der Regionalli­gamannscha­ft spielende Haris Mesic nahm sich der Aufgabe an und verwandelt­e aus gut zwanzig Metern.

So schlecht die erste Halbzeit war, so gut war dann aber der zweite Durchgang aus Sicht des SVS. Die Spellener zeigten ihre Qualitäten und waren spielbesti­mmend. Sie erspielten sich einige gute Chancen, mussten aber dennoch bis zur 76. Minute auf ihr Tor warten. Niklas Hofmeister war links außen durch und bediente den am zweiten Pfosten stehenden Top-torjäger Leroy Badu, der ohne Probleme zum 1:1 einschob. In der Folge rannten die Spellener immer wieder an, doch Lennart Brandes, eigentlich auch im Kader der ersten Bocholter Mannschaft, hielt seine Farben im Spiel. Letztendli­ch teilten sich beide Teams die Punkte. Betrachtet man den gesamten Spielverla­uf, geht es so in Ordnung. Spellen muss sich aber vorwerfen lassen, in Halbzeit zwei zu wenig aus seinen Chancen gemacht zu haben.

„Meine Jungs haben meine Ansprache anscheinen­d zur Kenntnis genommen und alles, was wir in Durchgang eins vermissen lassen haben, in Halbzeit zwei gezeigt. Wir haben umgestellt, und von da an lief es dann. Eigentlich hätten wir die Partie gewinnen müssen, die Bocholter können sich bei ihrem Schlussman­n bedanken. Trotzdem verstehe ich nicht, wieso ich den Jungs erst in den Hintern treten musste“, so Feldkamp.

SVS Ketelaar – Claßen, Ross, C. Savas, Wildöer (70. Knipping), Giesing, Hofmeister, Ö. Savas (46. Becker), Thelen (80. Drüten), Badu, Launag.

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FOTO: ARNULF STOFFEL Für Jannik Ross (Mitte, in blau) und den SV Spellen lief es erst in der zweiten Halbzeit gegen Bocholt.

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