Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Der MTV zeigt die beste Saisonleistung
Der Dinslakener Handball-regionalligist spielt vor allem in der Defensive überragend und schlägt den Tabellenzweiten TSV Bonn rrh. wie schon in der Hinrunde. Am Ende steht ein klarer 30:22-Erfolg für das Team von Coach Marius Timofte.
Der Abstiegskampf in der Handball-regionalliga spitzt sich zu, der MTV Rheinwacht Dinslaken steckt mittendrin und lässt sich durch die Punktgewinne der Konkurrenten in den jüngsten Spielen nicht aus der Bahn werfen. Das unterstrich die Mannschaft am Sonntagmorgen in der heimischen Douvermannhalle mit einer grandiosen Leistung. Beim überraschend hohen 30:22 (14:10)-Erfolg über den als Tabellenzweiten angereisten TSV Bonn rrh. passte einfach alles. Die Mannschaft von Trainer Marius
„Die Mannschaft hat heute gezeigt, dass sie völlig intakt ist“
Marius Timofte Trainer des MTV Rheinwacht
Timofte bot die wohl bisher beste Saisonleistung, knüpfte an den auch damals nicht erwarteten 32:28-Erfolg der Hinrunde in der früheren Bundeshauptstadt an und kann nun in eines der vorentscheidenden Spiele um den Klassenerhalt am kommenden Samstag bei Aufsteiger Borussia Mönchengladbach gehen.
Marius Timofte geriet kurz nach Ende des Spiels sogar etwas ins Schwärmen, als er sagte: „Die Mannschaft hat heute gezeigt, dass sie völlig intakt ist und hat mit einer nahezu perfekten Abwehrleistung den Grundstein zu diesem so wichtigen Sieg gelegt.“Doch der Rumäne lobte nicht nur seine Deckung, die optimal mit einem glänzend disponierten Torhüter Dean Christmann zusammen arbeitete. „Auch im Angriff haben wir mit einem umsichtigen Spielmacher Philipp Tuda über fast die gesamte Spielzeit immer eine Lösung gefunden“, war er erleichtert, dass er sowohl mit Maximilian Reede als auch mit Fabian Hoffmann planen konnte. Reede hatte alle Trainingseinheiten unter der Woche krankheitsbedingt verpasst und Hoffmann wollte „nach einer schlimmen Nacht“morgens sogar ganz absagen. „Beide habe ich aber trotzdem im Wechsel bringen können und beide haben das hervorragend gemacht“, sah Timofte auch darin einen Schlüssel zum Erfolg.
Der MTV begann mit Fabian Hoffmann auf Halblinks. Und der nahm sich sofort die ersten beiden Würfe, die zu einer Führung führten, die die Gastgeber bis auf ein 4:4 in der Anfangsphase nicht mehr herschenkten. Nach 26 Spielminuten führte der MTV erstmals mit fünf Toren (12:7) gegen eine Mannschaft, die sich absolut nicht wie ein Meisterschaftsfavorit präsentierte. Die Bonner blieben – auch wegen der Deckungsstärke des MTV – im Abschluss
harmlos, leisteten sich eine Menge technischer Fehler und konnten die Dinslakener auch in der zweiten Halbzeit nicht beeindrucken, als sie den Torhüter von der Platte nahmen und mit sieben Feldspielern Druck machen wollten.
Entsprechend bauten die Hausherren nach dem Wechsel ihre Führung kontinuirlich aus, bevor es in der 44. Spielminute dann auch schon 23:14 hieß. Die bis dahin eigentlich souverän agierenden Schiedsrichter verloren dann allerdings ihre klare Linie, sodass es etwas hektisch wurde. Doch nach der Mtv-auszeit beim Stande von 25:18 zehn Minuten vor Schluss beruhigte sich das Geschehen wieder, zumal die Dinslakener mit ihren Toren immer wieder eine Anwort auf Treffer der Bonner wussten. So plätscherten die letzten Minuten bei der klaren Führung dahin und das Siegerteam durfte sich von den eigenen Anhängern feiern lassen.
In den letzten Spielminuten gewährte Marius Timofte, der übrigens zunächst Josè Rosendahl für den etwas indisponierten Niklas Kölsch auf Linkssaußen gebracht hatte, allen Spielern von der Bank noch Einsatzminuten. Die nutzte vor allem Tim Schriddels. Der Linkshänder, in der Vergangenheit von einigen Verletzungen gebeutelt, freute sich diebisch über sein blitzsauberes Tor zum 30:21 und bewies, dass er jederzeit eine Alternative auf der rechten Seite sein kann. „Trotzdem müssen wir weiter fokussiert bleiben und weiter Punkte sammeln“, legte Marius Timofte sein Augenmerk schon auf die kommende Aufgabe in Mönchengladbach.
MTV Rheinwacht Christmann (1), Bystron – Rosendahl (1), Schriddels (1), Hoffmann (6), Sanders (5), Höffner (1), Lelgemann, Tuda (6/2), Krölls (2), Dreier (4), Reede (3), Kölsch.