Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Von traditionell bis Pop
Das Bislicher Blasorchester hat sein Jahreskonzert im Bühnenhaus gegeben. Auch der Nachwuchs war wieder dabei.
(DK) Darauf hatten die Freunde der Blasmusik und des Blasorchesters Bislich lange gewartet: Traditionell spielten die Musiker aus dem kleinen Weseler Ortsteil am Sonntag ihr Jahreskonzert im Städtischen Bühnenhaus. Diese Veranstaltung ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil im Kulturleben geworden. Und der Abend verlief gelungen: Jürgen Ueffing, mittlerweile seit 31 Jahren als Dirigent dabei, hatte wieder einmal gute und interessante Musikwerke zusammengestellt. Für jeden Musikliebhaber war etwas dabei.
Dass es bei Blasmusik nicht immer nur um Märsche, Polka oder gar die Nationalhymne geht, verriet das Programm. Das Orchester bot einen bunten Querschnitt aus allen Musikrichtungen. Mit dabei waren Originalkompositionen für Blasorchester, Film- und Musical-melodien,
aber auch modern gestaltete Rock- und Pop-versionen.
Schon das „Opening“von Ernst Hoffmann wurde sehr schmissig vorgetragen und machte Lust auf mehr. Mit „El Camino Real“von
Alfred Reed wurde das spanische Temperament aktiv und versetzte die Zuhörer nach Sevilla. Das war auch bei „Macarena“so, bei der Pia Henrichs ein fabelhaftes Solo auf ihrer Trompete darbot.
Eine weitere Solistin sorgte für einen Höhepunkt: Anna Hollmann spielte auf ihrer Tuba ein äußerst technisch und rhythmisch schwieriges Stück mit dem Titel „Farmer‘s Tuba“des Österreichers Martin Scharnagl mit Bravour. Nicht umsonst wurden die beiden Siegerinnen des Wettbewerbs „Jugend musiziert 2021“.
Erfreulich war auch, dass nach zwei Jahren ohne Beteiligung der Orchesterjugend dieses Mal der Nachwuchs auf der Bühne musizierte. 20 Jungen und Mädchen zeigten mit gleich vier Instrumentalstücken („Try Everything“, „Call me maybe“, „Shut up and dance“und „Sofia“), was sie in der letzten Zeit wieder unter ihrer Dirigentin Katrin Ticheloven – die auch zweite Vorsitzende des Vereins ist – gelernt hatten. Sie wirkten sehr konzentriert und spielfreudig.
Die „Großen“mit ihren über 40 Musikern setzten im zweiten Teil noch einen drauf. Ein großartig gespieltes Medley der Pop-gruppe Police konnte sich hören lassen. Auch für Michael Geislers „On fire“und einen Filmausschnitt aus Batman in einem Arrangement von Peter King gab es viel Beifall.
Die Moderation übernahm – wie schon in all den Jahren zuvor – Andreas Michelbrink. Zu allen Stücken versorgte er die Zuhörer mit interessanten Informationen. Auch während des Musizierens konnten die Gäste passendes Bildermaterial auf einer Großleinwand verfolgen – sowohl optisch als auch musikalisch eine gute Idee.
Das Publikum fühlte sich bestens unterhalten und klatschte beim letzten Stück, das den Titel „Ehrenwert“hatte, begeistert rhythmisch mit.