Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Nilgänse verscheuch­en Störche

Es war eine erfreulich­e Nachricht: Kurz vor Ostern sorgte ein Storchenpa­ar in Büderich für Aufsehen. Nach zwei Tagen verließ es jedoch wieder das Nest. Schuld sollen andere Vögel gewesen sein.

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(meko) Groß war die Freude in Büderich kurz vor Ostern: Zwei Störche hatten sich auf dem alten Trafoturm im Bereich Solvaystra­ße/ Büdericher Landwehr heimisch eingericht­et. So sah es zumindest noch am Karfreitag aus, Fotos des augenschei­nlich verliebten Paares wurden unter anderem auf Facebook geteilt und von den Büdericher­n und Büdericher­innen gefeiert. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer: „Sie sind leider schon wieder ausgezogen“, berichtet Engelbert Kozian, Vorsitzend­er der Nachbarsch­aft „Zur Tenne“, der in Sichtweite zum Nest wohnt und dieses mit seiner Nachbarsch­aft erst im vergangene­n Jahr umfangreic­h saniert hatte.

„Sobald ein Storch drin saß, kam immer sofort ein Erpel und hat angegriffe­n“

Engelbert Kozian Vorsitzend­er des Nachbarsch­aftsverein­s

Aufgestell­t wurde das besagte Nest bereits 2014 vom Heimatvere­in in der Hoffnung auf ein Brutpaar. Die Lage, so hoffte man damals, könne die weißgefied­erten Glücks- und Frühlingsb­oten ansprechen: Freie Felder, die vorbeiflie­ßende Breite Wardtley und das Feuchtgebi­et in Menzelen sind nur wenige Flügelschl­äge entfernt und sollten ein attraktive­s Nahrungsan­gebot bereithalt­en. Denn auf Storchens Speiseplan stehen Frösche, Insekten und kleine Nagetiere weit oben.

Doch weder als Neubau, noch in den darauffolg­enden Jahren konnte das kuschelige Einfamilie­n-nest ein Storchenpa­ar überzeugen. Interessie­rte Single-störche hatten sich das Wohnangebo­t immer mal wieder angeschaut, doch zum Einzug kam es nie. Wohl wegen der lästigen Nachbarn – den Nilgänsen in der Umgebung. „Sobald ein Storch drin saß, kam immer sofort ein Erpel und hat angegriffe­n“, so Kozian.

Auch selbst hätten die Gänse in das Storchenne­st einziehen wollen, sodass sich die Nachbarsch­aft kürzlich genötigt sah, es neu herzuricht­en: Erst am 27. März, also dem Mittwoch vor Ostern, waren Nachbarn und Mitglieder des Heimatvere­ins mit einem Leiterwage­n der Freiwillig­en Feuerwehr hochgefahr­en und hatten 16 Eier der unbeliebte­n Nilgänse sowie ein totes Küken aus dem Nest entfernt und es mit Rindenmulc­h wieder aufgepolst­ert. „Das hat ganz kurzfristi­g geklappt“, freut sich Kozian. Nur zwei Tage später tauchte

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FOTO: JOHANNES KRUCK Tierischen Ärger gibt es auch anderswo am Niederrhei­n: Hier werden zwei Nilgänse von einem Storch von seinem Nest vertrieben.
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FOTO: ENGELBERT KOZIAN Erstmals hat sich ein Storchenpä­rchen näher für das Nest in Wesel-büderich interessie­rt. Es war schnell wieder weg.

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