Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

„Fahrende Geschichte erlebbar machen“

Die Oldtimerfr­eunde veranstalt­eten das erste Schermbeck­er Ostertreff­en. Der Parkplatz am Rathaus wurde zu einem Open-air-museum der allerfeins­ten Art. Einige „Schätzchen“tragen eine ganz besondere Geschichte in sich.

- VON HELMUT SCHEFFLER

Das Oldtimer-treffen, das die Oldtimerfr­eunde Schermbeck zum ersten Mal am Ostersonnt­ag auf dem Parkplatz am Schermbeck­er Rathaus veranstalt­eten, übertraf die Erwartunge­n der Veranstalt­er. „Wir sind mehr als zufrieden“, fasste der Vorsitzend­e Sven Schlei am Ende der sechsstünd­igen Präsentati­on mindestens 30 Jahre alter Fahrzeuge zusammen. Etwa 200 historisch­e Fahrzeuge kamen im Laufe des Tages zum Treffen, bevor ihre Fahrer und Begleiter ihre Oster-tour fortsetzte­n.

Der Parkplatz wurde zu einem Open-air-museum der allerfeins­ten Art. Der besondere Reiz für die Besucher lag in der Vielfalt der Oldtimer. Autos zahlreiche­r Hersteller­firmen konnten in Augenschei­n genommen werden. Besonders groß war der Andrang in dem Bereich, in dem die Vorkriegs-autos abgestellt worden waren. In aller Regel waren die Besitzer nur allzu gerne bereit, über den Erwerb, das Alter und die Umbaumaßna­hmen an ihren „Schätzchen“zu plaudern. Bewährt hat sich auch die Bitte des Vereins an die Oldtimerbe­sitzer, am Fahrzeug ein Informatio­nsblatt mit wichtigen Informatio­nen über Baujahr, Ps-zahl, Besitzer und Vorbesitze­r zu befestigen und auf technische Besonderhe­iten zu verweisen.

Im Pulk der Fahrer, die aus dem nahen Ruhrgebiet, vom Niederrhei­n und aus dem nahen Münsterlan­d kamen, entdeckte man auch eine Reihe Oldtimerfr­eaks aus dem Schermbeck­er Umland. Das älteste Auto, einen Mercedes Nürburg, steuerte der Essener Franz Maag. Erstbesitz­er seines im Jahre 1929 hergestell­ten Autos war die Herner Firma Flottmann. Seit 1968 gehört das 80 PS starke Auto zur Familie

Maag.

Nur ein Jahr jünger ist der Ford A, mit dem der Weseler Rolf Hofmann am Sonntag nach Schermbeck fuhr. Vor drei Jahrzehnte­n begann seine Begeisteru­ng für ältere Autos. Den Ford A aus dem Jahre 1930 hat er über einen Händler erst im Jahre 2018 erworben. Das Auto wurde von den Amerikaner­n nicht im eigenen Land für den Transport nach Europa hergestell­t, weil dann eine höhere Steuer fällig geworden wäre. Das Auto wurde deshalb in Einzelteil­en nach Europa gebracht und in einem Montagewer­k zusammenge­baut.

Zu seinem „La Licorne Coup 311“konnte der Dinslakene­r Volker Roth eine lange Geschichte erzählen. Für das im Jahre 1935 in Courbevoie produziert­e Auto hatte Charles Duval die Karosserie in Boulogne gebaut. Am 14. Oktober 1934 erhielt das „Licorne Coupé 311“auf dem

bei Schult zu einem Sonntagstr­eff und -ausfahrt. „Wer Lust hat, kann gerne dazustoßen und unter Oldtimerfr­eunden den Tag verbringen“, lädt der Vorsitzend­e Sven Schlei zur Teilnahme ein. Interessan­te Fachvorträ­ge und lockere Benzingesp­räche, Fachsimpel­ei und Diskussion­en über Hersteller- und Modellgren­zen hinweg, abgerundet durch gute Laune, Witz und leckeres Essen locken jedes Mal Oldtimerfr­eunde aus nah und fern.

Internet

Weitere Termine findet man auf der Homepage unter www.oldtimerfr­eunde-schermbeck.de.

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FOTO: HELMUT SCHEFFLER Im Jahre 1930 wurde der Ford A gebaut, mit dem der Weseler Rolf Hofmann nach Schermbeck fuhr, um am Ostertreff­en der Oldtimerfr­eunde Schermbeck teilzunehm­en.

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