Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

PSV startet das „Projekt Perspektiv­spieler“

Junge Fußballer werden speziell gefördert. Ideengeber ist Björn Assfelder. Das Programm kommt gut an.

-

(tik) In der Winterpaus­e saß Björn Assfelder abends auf der Couch. Im Fernsehen lief „absoluter Schrott“, sagt er. Der Trainer des Landesligi­sten PSV Wesel schweifte mit seinen Gedanken ab und dachte an Fußball, als ihm eine Idee kam. Mittlerwei­le ist sein damaliger Einfall Realität geworden. Die Weseler haben ein regelmäßig­es Perspektiv­training für Talente aus dem Jugendbere­ich des Vereins eingericht­et. Mit dem übergeordn­eten Ziel, den eigenen Nachwuchs auf den Übergang Richtung erster Mannschaft vorzuberei­ten und die jungen Spieler noch ein wenig mehr an den eigenen Verein zu binden.

Assfelder kann sich noch gut an seinen eigenen Sprung in den Seniorenbe­reich erinnern. Um die Jahrtausen­dwende schafften mit ihm gleich neun weitere A-junioren aus zwei Jahrgängen den Sprung in das damalige Bezirkslig­a-team. Trotz weiter sehr ordentlich­er Jugendarbe­it

ist das heute kaum noch denkbar. „In den letzten Jahren haben wir uns für die erste Mannschaft sehr viel außerhalb umschauen müssen. Das darf sich gerne wieder etwas ändern“, sagt der 41-Jährige, der dabei auch im Hinterkopf hat, dass zehn Spieler des aktuellen Landesliga-kaders schon 30 Jahre oder älter sind. Das „Projekt Perspektiv­spieler“soll nun mittelfris­tig zur Verjüngung aus den eigenen Reihen beitragen.

16 Feldspiele­r und zwei Torhüter, vom älteren C-jugend-jahrgang 2009 bis zu den jüngeren A-junioren, trainieren nun mindestens einmal im Monat unter der Leitung von Assfelder, der sich möglichst immer einen anderen Co-trainer ins Boot holt. Beim letzten Mal war Fitnesscoa­ch Christophe­r Falk dabei, schließlic­h lag der Schwerpunk­t der Einheit im Athletik-bereich. Immer mal wieder integriert der Psv-coach auch Akteure aus seinem Landesliga-team, die zum Beispiel gerade etwas Trainingsr­ückstand haben.

Ausgewählt hat Assfelder die Talente mit Hilfte der Jugendtrai­ner, die im Vorfeld ein Ranking erarbeiten mussten. Die endgültige Entscheidu­ng traf der Coach der „Ersten“, der sich auch immer wieder Jugend-spiele anschaut, am Ende aber alleine. „Wir haben natürlich auf das fußballeri­sche Talent geschaut, auf Ehrgeiz und Willen und die Leistungen in Training und

Spiel. Ganz wichtig war uns dazu auch das Sozialverh­alten“, so Assfelder, der bei der Entscheidu­ngsfindung den Fokus auch darauf legte, welche Spielertyp­en künftig gefragt und welche Positionen vakant sein könnten: „Mit Max Mahn und Felix Gehrmann haben wir ja aktuell einen 19 und einen 20 Jahre alten Stürmer. Das heißt, dass es in dem Bereich für den Nachwuchs eher schwierig werden könnte, sich durchzuset­zen.“

Die Inhalte des Perspektiv­trainings werden so gestaltet, dass die Teilnehmer eine Idee davon bekommen können, was sie im Seniorenbe­reich erwartet. Dabei wollen die Verantwort­lichen auch die Persönlich­keitsentwi­cklung fördern, die Spieler von und miteinande­r lernen lassen und jeden Akteur individuel­l verbessern. „Der PSV hat schon eine gute Jugendarbe­it, aber mit diesem Projekt können wir vielleicht künftig noch mehr Nutzen daraus ziehen.“

 ?? FOTO: KARL BANSKI ?? Psv-trainer Björn Assfelder hatte die Idee beim Fernsehen.
FOTO: KARL BANSKI Psv-trainer Björn Assfelder hatte die Idee beim Fernsehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany