Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Langes Warten auf Radwerkstatttermine
Mit dem Frühjahr beginnt auch die Fahrradsaison. Das hat allerdings nicht nur positive Seiten. Bei Reparaturen muss man einige Wochen einplanen. Für Inspektionen werden teilweise schon Termine im kommenden Jahr vergeben.
(fla) Wenn der Frühling das Wetter sonnig werden lässt, möchten viele wieder aufs Fahrrad steigen und Touren am Niederrhein unternehmen. Allerdings wird man bisweilen von einem Defekt ausgebremst und dann ruft die Werkstatt. Allerdings muss man in Dinslaken und Voerde bisweilen darauf warten, bis man mit seinem Rad zur Reparatur oder Inspektion kommen kann. Die Redaktion hat bei Fahrradhändlern in Dinslaken und Voerde nachgefragt, mit welchen Wartezeiten ihre Kunden derzeit rechnen müssen, um zur Reparatur oder Inspektion zu kommen.
Fahrradhändler Joachim Vogel von Zweirad Vogel in Dinslaken hat einen allgemeinen Tipp für alle Radfahrer parat, die sich jetzt im Frühjahr wieder aufs Fahrrad schwingen wollen: „Wenn man den Winter nicht durchgefahren ist, sollte man das Rad herausholen und die Funktionstüchtigkeit überprüfen“, rät er. Soll heißen: mal schauen, ob Bremsen, Gangschaltung und Co. auch noch so funktionieren, wie sie sollen.
Falls das nicht der Fall ist, kann man sich bei Zweirad Vogel einen Werkstatttermin holen. „Für Reparaturen haben wir momentan etwa eine Woche Vorlaufzeit“, sagt Joachim Vogel. „Bei den Inspektionen lassen wir uns etwas mehr Zeit, um einen Puffer für Reparaturen und Notfälle zu haben. Da liegen wir bei etwa zwei bis drei Wochen“, sagt der Geschäftsführer des Fahrrad-fachgeschäfts.
Das verfügt über eine große Werkstattcrew, die in einer Tüvzertifizierten Werkstatt ihre Arbeit verrichtet. „Wir bieten Reparaturen und Wartung für alle Fahrräder, die wir auch bearbeiten können“, sagt Joachim Vogel. Naturgemäß fallen dabei vor allem einige Billig-e-bikes raus, die Antriebssystem, Akkus oder Software haben, mit denen man bei Vogel nichts anfangen kann. Dabei weist er besonders darauf hin, dass die mittlerweile sehr beliebten Ebikes in der Wartung aufwändiger sind, als normale Fahrräder. „Das sollte man nicht auf die gleich Stufe stellen“, sagt er.
Wer im Fahrradladen von Marc Nellessen in der Dinslakener Altstadt
jetzt einen Inspektionstermin ausmacht, kann sein Fahrrad im Januar des kommenden Jahres vorbeibringen. Eigentlich kein Problem, da Inspektionen ohnehin jedes Jahr gemacht werden können. „Für Reparaturaufträge
sind wir aktuell schon im Mai“, erklärt Aline Nellessen, die Tochter des Ladeninhabers. Das gilt allerdings eher für größere Aufträge. Kleinere Reparaturen können allerdings auch schneller durchgeführt werden.
Auch im Fahrradladen in der Dinslakener Altstadt werden dabei noch alle Fahrräder zur Reparatur und Inspektion angenommen, nicht nur die der eigenen Kunden. „Wir reparieren eigentlich alles“, sagt Aline Nellessen. „Außer die Fahrräder kommen aus dem Baumarkt, weil wir da kein System für haben.“
Im Radladen Wüster in Voerde hat Michael Wüster mit seinem Team allerhand zu tun. „Es sieht so aus, dass die Werkstätten mittlerweile das ganze Jahr über gut ausgelastet sind“, sagt der Rad-experte. Denn nicht nur Reparaturen und Inspektionen sind zu erledigen, sondern die neuen Fahrräder müssen auch vernünftig montiert werden. „Wir gehen davon aus, dass wir in der Saison etwa drei bis sechs Wochen
Vorlaufzeit für eine Inspektion haben“, erzählt Michael Wüster. Reparaturen versucht man in der Werkstatt zeitnah vorzunehmen.
Wichtig dabei: Bei Wüster werden quasi nur noch die Fahrräder inspiziert und repariert, die auch im Laden gekauft wurden. „Die Kapazitäten geben es mittlerweile nicht mehr her, fremde Räder anzunehmen“, erklärt Michael Wüster. Das sei, so sagt er, allerdings bei vielen Fachgeschäften der Fall. „Es gibt für die ganzen Räder, die mittlerweile irgendwo gekauft werden, kaum genug Werkstätten.“
Auch beim Fahrradtreff in Friedrichsfeld nimmt man deshalb nur noch Räder an, die auch im Laden gekauft wurden. „Man kann nicht noch die Menschen belohnen, die ihr Fahrrad irgendwo kaufen, nur weil sie es da für ein paar Euro günstiger bekommen“, sagt Inhaber Gerd Schäfer. Natürlich gebe es im Einzelfall auch mal eine Ausnahme von der Regel. Aber generell würde man nur noch die Fahrräder annehmen, die auch im Laden gekauft wurden.
Einen Termin für eine Inspektion liegt beim Fahrradtreff zurzeit bis zu sechs Monaten in der Zukunft. „Eine Inspektion ist so ähnlich wie ein Termin für eine Vorsorgeuntersuchung. Da macht man ja beim Facharzt auch schon fast den nächsten aus, wenn man aus dem aktuellen herauskommt“, erklärt Schäfer dazu. Natürlich ist es kein Problem, nach der Inspektion schon direkt den nächsten Inspektionstermin auszumachen – schließlich sollen die Räder einwandfrei funktionieren. Ist mal etwas kaputt, versucht man auch beim Fahrradtreff, den Kunden zeitnah zu helfen. „Wenn etwas nicht in Ordnung ist, kann man sein Fahrrad vorbeibringen“, sagt Gerd Schäfer.
Bleibt als Fazit: Ein wenig Wartezeit müssen Radler bei Reparaturen immer einplanen und Inspektionstermine sollten frühzeitig vereinbart werden – vielleicht jetzt schon mal für die Radsaison 2025. Außerdem sollte man sich als Kunde bewusst sein, dass man, wenn man zur vermeintlich günstigen Mobillösung aus dem Internet oder Baumarkt greift, eventuell keine Werkstatt findet, die das Rad reparieren möchte.
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