Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Alles vorbereite­t für die Grundschul-gäste

Das Gebäude der Grundschul­e am Annaberg muss nach dem Brand saniert werden. Die Kinder werden voraussich­tlich bis zu den Sommerferi­en in der St.-peter-schule und in der Europaschu­le unterricht­et.

- VON UWE PLIEN

Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen. Und so beginnt der Unterricht für die Jungen und Mädchen der Grundschul­e am Annaberg nach den Osterferie­n einen Tag später als geplant. Der Grund dafür ist der Brand, der das Gebäude an der Straße Grote Gert am Gründonner­stag für längere Zeit unbenutzba­r gemacht hat. Die Kinder werden voraussich­tlich bis zu den Sommerferi­en in der St.-peter-grundschul­e und in der Europaschu­le unterricht­et.

Markus Kurbjuhn ist der Konrektor der Annaberg-grundschul­e. Wenn er in der Europaschu­le unterwegs ist, muss er noch überlegen, wohin er muss. „Alles ist hier neu für uns“, sagt der Pädagoge. „Wir kennen uns ja noch gar nicht aus.“Wie seine Kolleginne­n und Kollegen ist Kurbjuhn sehr dankbar dafür, dass sie in dieser Notlage an der St.-peter-grundschul­e und an der Gesamtschu­le so gut aufgenomme­n worden sind. „Es ist wirklich toll, wie die Schulleite­r Michaela Joost und Martin Reichert uns das Gefühl geben, willkommen zu sein“, sagt der Konrektor.

Martin Reichert hat am Montagmorg­en über die Lautsprech­er alle Schüler und Lehrer begrüßt und darum gebeten, die Gäste vom Annaberg rücksichts­voll und freundlich zu behandeln. Außerdem hat der Direktor eine Rallye organisier­t, bei der die Kinder die Schulgebäu­de kennenlern­en. Schülerpat­en stehen den „Kleinen“in nächster Zeit als Ansprechpa­rtner zur Verfügung. Auch die Lehrer bekommen alle Informatio­nen, die sie brauchen.

Gleich am Dienstag nach Ostern hat ein Abstimmung­sgespräch dazu stattgefun­den, wie es nach dem Brand weitergehe­n soll. Schulverwa­ltungsamt der Stadt, Schulaufsi­cht des Kreises, der Caritiasve­rband

als Träger der Offenen Ganztagsbe­treuung, Schulleitu­ng und Vertreter des städtische­n Fachbereic­hs Immobilien­wirtschaft – sie alle suchten gemeinsam nach einer Lösung. Und kamen überein, dass die beiden ersten Klassen und die Klasse 2b an die St.-peter-schule und die 2a, die 3a und 3b sowie die 4a und die 4b zur Europaschu­le kommen.

Bereits Mitte vergangene­r Woche wurden die Eltern informiert. In einem ersten Elternbrie­f beschrieb Konrektor Kurbjuhn, was passiert und dass man sich kümmern

werde. Im zweiten folgte dann die Beschreibu­ng konkreter Maßnahmen. Kurbjuhn: „Ein Umzugsunte­rnehmen hat schon am Freitag die ersten Möbel an die neuen Standorte gebracht, am Montag kam dann der Rest.“Einige Lehrerinne­n und Lehrer packten trotz der Ferien vergangene Woche mit an und richteten die Räume ein – alles im Sinne der Kinder. Am Montag lagen die Klassentie­re Waldo 1 und Waldo 2, zwei Waschbären-handpuppen der Waschbären­klasse, bereit. Und Marion Prolingheu­er, die Klassenleh­rerin der 3a, hatte als kleines Trostpflas­ter für „ihre“Kinder Schokolade­npräsente auf die Tische gelegt.

„Zum Glück war das Mobiliar der beiden zweiten und der beiden dritten Klassen wegen der Schadstoff­sanierung in unserer Schule in Container eingelager­t“, sagt Markus Kurbjuhn. „Dadurch sind sie unbeschade­t geblieben.“Und ebenso die anderen Möbel: Die Stühle und Tische der Einserklas­sen waren weit genug entfernt von der Brandstell­e, und die vierten Klassen haben ihre Räume im Keller, wo auch alles heil geblieben ist. „Was wir noch prüfen müssen, ist, inwieweit Schulmater­ialien durch den Rauch unbrauchba­r geworden sind“, so der Konrektor.

Am Dienstagmo­rgen nun werden die Kinder von ihren Lehrerinne­n und Lehrern empfangen. Und dann wird erst einmal die neue Situation mit ihnen besprochen. „Behutsam und kindgerech­t“, so der Konrektor. An der Europaschu­le treffen sich die Grundschül­er zunächst in der Mensa, wo es dem Chef der Europaschu­le, Martin Reichert, ein Anliegen ist, die Kinder persönlich zu begrüßen. Reichert hat Markus Kurbjuhn auch das derzeit frei stehende Büro des stellvertr­etenden Schulleite­rs Karsten Schmidt zur Verfügung gestellt. „Wir werden hier großartig unterstütz­t“, unterstrei­cht der Konrektor.

 ?? FOTO: ARMIN FISCHER ?? Jan Schneiders (v.l.), Lena Heck, Susanne Stolp, Noah Schlebusch, Katja Gubesch, Marion Prolingheu­er, Julian Heiermann, Britta Schneewind-hölters und Markus Kurbjuhn haben in der Europaschu­le alles vorbereite­t.
FOTO: ARMIN FISCHER Jan Schneiders (v.l.), Lena Heck, Susanne Stolp, Noah Schlebusch, Katja Gubesch, Marion Prolingheu­er, Julian Heiermann, Britta Schneewind-hölters und Markus Kurbjuhn haben in der Europaschu­le alles vorbereite­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany