Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Cannabis: Gesetzgebe­r soll klarere Angaben machen

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(nm) Einen Joint in der Öffentlich­keit genießen: Das ist seit dem 1. April offiziell erlaubt, nachdem der Bundesrat am 22. März den Weg für eine teilweise Legalisier­ung der Droge in Deutschlan­d freigemach­t hat. Durch das vom Bundestag beschlosse­ne Gesetz ist allen ab 18 Jahren nun der Besitz und Anbau von Cannabis unter Vorgaben erlaubt.

Das bedeutet allerdings nicht, dass man künftig überall kiffen darf. „In Sichtweite“, wie es das Bundesgesu­ndheitsmin­isterium formuliert hat, also 100 Meter rund um Schulen, Kinder- und Jugendeinr­ichtungen, Spielplätz­e und öffentlich zugänglich­e Sportstätt­en, darf die Droge nicht konsumiert werden. Auch in Fußgängerz­onen sind Joints zwischen 7 und 20 Uhr verboten.

Beschwerde­n von Bürgern haben die Städte und auch die Gemeinde noch nicht erreicht. Auch bei den städtische­n Kontrollen seien bisher „keine Auffälligk­eiten an irgendwelc­hen Plätzen festgestel­lt“und keine Ordnungswi­drigkeiten verhängt worden, erklärt Thorben Lucht, Sprecher der Stadt Voerde. Bei der Gemeinde Hünxe habe es bisher noch keine Kontrollen gegeben, sagt Klaus Stratenwer­th, Vertreter des Bürgermeis­ters. Hierzu bedarf es noch Absprachen, „sicherlich auch interkommu­nal“, wie er erklärt. Was Stratenwer­th, genauso wie auch die

Stadt Dinslaken, auf Nachfrage anmerkt: Es gebe immer noch keine genauen Angaben zu den Kontrollen von Seiten des Gesetzgebe­rs.

„Es ist aufgrund der unklaren Vorgaben derzeit noch zu früh, um Verstöße zu thematisie­ren“, meint auch Verena Barton, Sprecherin der Stadt Dinslaken. Der Städte- und Gemeindebu­nd, dem auch Dinslaken angehört, fordere von der Regierung nun „klare Anweisunge­n über die Anwendunge­n der Vorschrift­en, Zuständigk­eiten und Befugnisse der Sicherheit­sbehörden“, so die Stadtsprec­herin.

Weiter: „Die Gewerkscha­ft der Polizei hält das Gesetz aktuell für schwer kontrollie­rbar, da der Umfang der Befugnisse noch nicht vollumfäng­lich geklärt ist.“Das spiegelt auch die Polizei im Kreis Wesel wieder. Auf Anfrage erklärt eine Sprecherin hierzu lediglich: „Wir können noch gar nichts sagen und müssen abwarten, was seitens des Innenminis­teriums nun kommunizie­rt wird.“

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FOTO: DPA In der Öffentlich­keit darf seit April ein Joint geraucht werden. Zentralred­aktion

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