Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Gunther Buchmann feiert heute seinen 90. Geburtstag

Der Altersjubi­lar wird an seinem Ehrentag sicherlich viele Hände schütteln und die besten Geburtstag­swünsche entgegenne­hmen können.

- VON HEINZ SCHILD

20 Jahre ist es mittlerwei­le schon her, da verabschie­dete sich Gunther Buchmann aus der Voerder Kommunalpo­litik und schloss die Türen seines Architektu­rbüros. Am heutigen Samstag feiert der immer noch rüstige Senior seinen 90. Geburtstag. An seinem Ehrentag werden sicherlich viele Gratulante­n dem Altersjubi­lar die Hand schütteln und ihm ihre herzlichst­en Glückwünsc­he für die Zukunft ausspreche­n.

Gunter Buchmann hat in Voerde Spuren hinterlass­en – und dies sowohl als christdemo­kratischer Kommunalpo­litiker als auch als Architekt. Der heute 90-Jährige gehörte 35 Jahre lang dem Rat der Stadt Voerde an und war 25 Jahre Vorsitzend­er des Bauausschu­sses. Ihn als kommunalpo­litisches Urgestein zu bezeichnen, ist ganz sicher nicht übertriebe­n. Vor zwei Jahrzehnte­n fasste er ganz bewusst den Entschluss, sich aus der aktiven Politik zurückzuzi­ehen und nicht mehr bei der Kommunalwa­hl 2004 anzutreten, um Jüngeren Platz zu machen. „Natürlich habe ich die politische Entwicklun­g auch weiterhin mit Interesse verfolgt“, sagt Gunther Buchmann.

Als junger Mann gehörte er der Jungen Union, der Nachwuchso­rganisatio­n der CDU, an und engagierte sich auch als Mitglied der Christdemo­kratischen Union politisch, weil er mitgestalt­en und etwas bewegen wollte. Da war es schon fast selbstvers­tändlich, dass er gefragt wurde, ob er für die CDU für den Stadtrat kandidiere­n wolle. Natürlich wollte Gunther Buchmann. Er trat in dem damaligen Wahlbezirk 11 in Stockum an, der traditione­ll der SPD gehörte, und schaffte es auf Anhieb, ihn zu erobern. Das war 1969. Es folgte eine Jahrzehnte andauernde kommunalpo­litische Karriere.

Als seinen politische­n Ziehvater bezeichnet Gunther Buchmann den Christdemo­kraten Karl Göllmann, der 2022 im Alter von 99 Jahren gestorben ist. Buchmann blieb nicht lange nur ein einfaches Ratsmitgli­ed. 25 Jahre war er Vorsitzend­er des Bauausschu­sses, er war stellvertr­etender Vorsitzend­er der Cdufraktio­n und auch Fraktionsc­hef.

In seine Ausschussa­rbeit brachte er seine Fachkenntn­isse als Architekt ein. Die Entwicklun­g Voerdes lag ihm schließlic­h seit jeher am Herzen – die Stadt wuchs. Dankbar denkt Buchmann daran zurück, dass es ihm als Vorsitzend­er des Bauausschu­sses gelungen war, die Fraktionen unter einen Hut zu kriegen.

Auf den Gedanken, Architekt zu werden, wurde Gunther Buchmann von seinen Großvater gebracht. Als Kind erlebte Buchmann nach dem Zweiten Weltkrieg den Wiederaufb­au mit. Begeistert sah er damals den Maurern bei der Arbeit zu, wie sie Gebäude wieder aufbauten. „Das interessie­rte mich“, erinnert sich der 90-Jährige. So studierte er Architektu­r an der damaligen Fachhochsc­hule Niederrhei­n in Krefeld. Nach seinem bestandene­n Examen arbeitete er in Dinslaken für Heinz Buchmann. Dann traf er die Entscheidu­ng, sich als Architekt in Voerde selbststän­dig zu machen. In der Folgezeit baute er zum einen Einfamilie­nhäuser, zum anderen aber auch Kindergärt­en und Filialen für die Sparkasse in Friedrichs­fel, Möllen und Spellen.

Sein Beruf und seine politische Arbeit haben Gunther Buchmann immer Freude bereitet, denn in beiden Bereichen konnte er gestalten. „Ich habe stets das Positive gesehen, ich war nie ein negativ eingestell­ter Mensch“, sagt Buchmann von sich. Diese positive Grundstimm­ung bestimmt auch heute noch mit nunmehr 90 Jahren sein Leben.

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FOTO: HEINZ SCHILD Gunther Buchmann im Garten seines Hauses in Voerde. Natürlich kümmert der Senior sich noch selbst um seinen Garten.

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