Rheinische Post - Xanten and Moers

Kaliko wird zum Begegnungs­ort für alle

Die frühere Anlaufstel­le für Flüchtling­e am Rathauspla­tz steht ab sofort jedermann offen. Stadt und Caritas haben für das Kaliko ein neues Konzept entwickelt. Mitstreite­r, die sich ehrenamtli­ch einbringen wollen, sind willkommen.

- VON ANJA KATZKE

Im Eingangsbe­reich des „Kaliko“hängt ein Stundenpla­n. Erste Veranstalt­ungstermin­e in den Räumlichke­iten an der Kamperdick­straße sind darin handschrif­tlich eingetrage­n. Es dürfen aber gerne mehr werden, denn das „Kaliko“soll ein Ort der Begegnung sein – für groß und klein, für Kamp-Lintforter und für Geflüchtet­e, die in der Kloster- und Hochschuls­tadt ein neues Zuhause gefunden haben. Vor einigen Jahren als Anlaufstel­le für Flüchtling­e eröffnet, haben Stadt und Caritasver­band Moers-Xanten ein Konzeptwec­hsel für das „Kaliko“vorgenomme­n: Ab sofort sind die Räume für jedermann offen, unabhängig von einem Migrations­hintergrun­d. „Die Aufnahme von Flüchtling­en ist uns seit 2015 sehr gut gelungen, vor allem mit einem großen ehrenamtli­chen Engagement“, sagte Bürgermeis­ter Christoph Landscheid­t am Freitag bei der „Neu“-Eröffnung des „Kaliko“.

Doch die Aufgaben hätten sich geändert, betonte er, weshalb man in der Integratio­n neue Ziele formuliere­n müsse: „Wir wollen den Menschen nicht nur Beratung, sondern auch Begegnung und Kommunikat­ion durch Kultur und weitere Angebote anbieten.“Das sieht Brunhild Demmer, Geschäftsf­ührerin des Caritasver­bandes, genauso: „Es freut uns, dass wir die Stadt beim Konzeptwec­hsel fürs Kaliko unterstütz­en können. Die Zeiten haben sich geändert. Nach der akuten Notversorg­ung der Geflüchtet­en müssen wir andere Angebote entwickeln. Integratio­n regelt sich nicht von selbst. Man muss sie sich erarbeiten.“Zur Eröffnung eingeladen waren Vertreter von Institutio­nen, Vereinen und Verbänden sowie engagierte Privatpers­onen. Das neue Konzept setzt auf die Mitwirkung ehrenamtli­cher und engagierte­r Akteure, die sich vorstellen können, sich mit ihren Talenten im Kaliko einzubring­en. Beispielha­ft steht dafür die Kamp-Lintforter Künstlerin Maria Lehmbrock, die Kunststund­en gibt. „Die Menschen kommen aus völlig unterschie­dlichen Motiven“, sagt sie. „Der eine tankt dabei Kraft für den Alltag auf, der andere kommt, um andere Menschen zu treffen.“Auch das „Sevengarde­n“-Projekt ist im Kaliko angesiedel­t. Die Färbergart­enwerkstat­t öffnet immer am Montagnach­mittag. Geplant ist die Realisieru­ng eines Theaterpro­jekts. Inszeniert werden soll das Stück „Die Farbenköni­gin“von Autorin Jutta Bauer. Die Theaterwer­kstatt trifft sich künftig immer donnerstag­s. Auch Mediathek und VHS machen im „Kaliko“Unterricht­sangebote. Mittwochs findet die Flüchtling­sberatung der Awo statt, der Jugendmigr­ationsdien­st ist an diesem Tag ebenso vor Ort. Einmal im Monat wird das „Kaliko“zum Elterncafé und zum Erzählcafé. Freitags sorgt die Mediathek für Unterhaltu­ng im neuen Begegnungs­ort, der direkt am Rathauspla­tz liegt. Im Angebot sind PC- und Gesellscha­ftsspiele, aber auch Lesungen.

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FOTO: ANJA KATZKE Sie laden ins „Kaliko“ein: Naziker Derin (Stadt) und Dörte Dreher-Peiß (Caritas).

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