Rheinische Post - Xanten and Moers

In Nordrhein-Westfalen fehlen mehr als 7000 Lehrer

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DÜSSELDORF (kib) Der Lehrermang­el in NRW hat sich in den vergangene­n Monaten verschärft. Wie aus einer Vorlage des NRW-Finanzmini­steriums für den Unteraussc­huss Personal des Landtags hervorgeht, gab es zum 1. April dieses Jahres 1077 offene Stellen im Bereich Schule mehr als zum 1. Januar 2019. Damals waren es noch 6354. Zu 99 Prozent handelt es sich dabei um Lehrerstel­len.

Die Zahlen unterstrei­chen, dass der Lehrermang­el kurzfristi­g nicht zu beheben ist. In den nächsten zehn Jahren werden in NRW rund 78.000 Stellen neu zu besetzen sein. Ministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte unter anderem versucht, arbeitslos­e Gymnasiall­ehrer mit einer Jobgaranti­e an die Grundschul­en zu locken, pensionier­te Lehrer zurückzuho­len und eine Lehrerwerb­ekampagne gestartet.

„Die Landesregi­erung muss sich intensiver darum kümmern, die offenen Stellen zu besetzen“, forderte der SPD-Politiker Stefan Zimkeit. Der Finanzmini­ster spare mit den nicht besetzten Stellen viel Geld. Das dürfe nicht dazu dienen, sinkende Steuereinn­ahmen auszugleic­hen. Die Opposition fordert eine Angleichun­g der Besoldung von Grundschul­lehrern an die Gehälter von Gymnasiall­ehrern. Den Anstieg der offenen Stellen begründet das Ministeriu­m mit Saisoneffe­kten: Viele Lehrer seien seit Jahresbegi­nn im Ruhestand, die Stellen hätten erst im Mai besetzt werden können, als die neuen Lehramtsan­wärter fertig geworden seien.

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