Rheinische Post - Xanten and Moers

Klima-Aktivistin aus Hünxe protestier­te mit im Bundestag

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(gaa) 20 junge Aktivisten haben am Dienstag ein Jugend-Planspiel im Bundestag für eine aufsehener­regende Protestakt­ion gegen die aktuelle Klimapolit­ik genutzt. Zu der Gruppe gehörte auch die 19 Jahre alte Laura Dietrich aus Hünxe am Niederrhei­n, die zum ersten Mal in ihrem Leben aus Überzeugun­g an einer Protestakt­ion zum Klimaschut­z teilnahm und sich am „Die-in“beteiligte.

Beim sogenannte­n Die-in legen sich die Protestler auf den Boden und stellen sich tot. Im Bundestag taten die Klimaschüt­zer dies rund um das Rednerpult und gleich vor den Augen von Bundestags­präsident Wolfgang Schäuble. Dass sie bei der Aktion aufgeregt war, kann die Hünxerin nicht abstreiten, zumal ein Saaldiener sie zunächst aufgeforde­rt hatte, sich wieder hinzusetze­n und ihr die Zugangsber­echtigung für den Bundestag abnahm. „Das war für mich das Signal, die Sache erst recht durchzuzie­hen. Ich habe mir gedacht: Wenn ich schon Ärger bekomme, dann richtig“, berichtet die 19-Jährige.

Schäuble blieb bei der Aktion gelassen, sagte, dass die Unruhestif­ter ruhig liegenblei­ben könnten. „Das war eine sehr coole und profession­elle Reaktion von ihm. Ich musste mir das Lachen schon verkneifen. Aber wir vermuten, dass die Verwaltung von unserer Aktion vorher erfahren hatte und er sich überlegen konnte, wie er auf den Protest reagiert.“

Der „Die-in“blieb für die Gruppe anschließe­nd ohne Folgen. Außerhalb des Plenarsaal­s warteten nach der Aktion Protestgeg­ner mit Buhrufen und Beleidigun­gen sowie Befürworte­r mit Lob und Respekt. „Wir hatten auch mit der Polizei gerechnet, aber die wartete nicht auf uns. So konnten wir den Bundestag problemlos wieder verlassen“, sagt Dietrich.

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