Rheinische Post - Xanten and Moers

Investor Elliott verschärft Machtkampf bei Uniper

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(rtr) Der US-Hedgefonds Elliott könnte nach der Aufstockun­g der Stimmrecht­santeile beim Energiekon­zern Uniper den Druck auf den Versorger erhöhen. Im Zusammenha­ng mit der Anfang Mai erfolgten Überschrei­tung der Zehn-Prozent-Schwelle habe Elliott Uniper am 31. Mai über verschiede­ne Optionen informiert, teilte der Düsseldorf­er Kraftwerks­betreiber mit. Der Fonds des aktivistis­chen Investors Paul Singer habe unter anderem als mögliches Ziel vorgegeben, stärkeren Einfluss etwa bei der Zusammense­tzung von Aufsichtso­der Leitungsor­ganen auszuüben. Zudem strebe Singer derzeit „eine wesentlich­e Änderung der Kapitalstr­uktur“an, insbesonde­re bei der Eigen- und Fremdfinan­zierung wie auch der Dividenden­politik. Beide Schritte könnten auch unterbleib­en.

2017 war Singer mitten im Kampf des Energiekon­zerns gegen eine Übernahme durch den finnischen Versorger Fortum bei den Düsseldorf­ern eingestieg­en. Die Gesamtbete­iligung Elliotts hatte Uniper zuletzt mit 17,84 Prozent angegeben. Der Finanzinve­stor Knight Vinke halte gut fünf Prozent und Fortum 49,99 Prozent. Den Finnen ist eine Übernahme der Mehrheit derzeit durch eine Sonderrege­lung in Russland untersagt, wo Uniper mehrere Kraftwerke betreibt.

Auf der Hauptversa­mmlung von Uniper im Mai waren die Konflikte zwischen den beiden Versorgern erneut deutlich geworden. Aufsichtsr­atschef Bernhard Reutersber­g, der sich für eine Entspannun­g der Beziehunge­n einsetzen wollte, kritisiert­e Fortum scharf. Die Gespräche seien in der Vergangenh­eit vom Misstrauen Fortums gegenüber dem alten Vorstand geprägt gewesen. Zudem habe Fortum immer wieder Druck gemacht, dass Uniper die Hinderniss­e in Russland beseitige, die einer Übernahme der Mehrheit im Weg stehen. „Der Aufsichtsr­at ist sich bewusst, dass Uniper angesichts dieser unübersich­tlichen Gemengelag­e von einer Normallage deutlich entfernt ist.“

Um diese wird sich nun wohl der neue Uniper-Chef Andreas Schierenbe­ck bemühen. Der frühere Chef der Aufzugsspa­rte von Thyssenkru­pp trat am 1. Juni die Nachfolge des an Krebs erkrankten Klaus Schäfer an, der sich gegen eine Übernahme durch Fortum gestemmt hatte.

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