Rheinische Post - Xanten and Moers

Neuer Streit um Außengastr­onomie

Erst regt sich die FDP auf über vermeintli­che Nutzungsei­nschränkun­gen auf dem neuen Pflaster, jetzt schießt ein Wirt gegen die Werbegemei­nschaft.

- VON BERNFRIED PAUS

Erst regt sich die FDP auf über vermeintli­che Nutzungsei­nschränkun­gen, jetzt schießt ein Wirt gegen die Werbegemei­nschaft.

Das Motto für das am Samstag beginnende Stadtfest-Wochenende nehmen einige allzu wörtlich. Zurück in die „Wilden 50er“soll’s gehen. Ungezügelt aber geht’s bereits im Vorfeld zu in der gerade generalübe­rholten City. Erneut ist die Außengastr­onomie der Zündfunke für erhitzte Gemüter. Erst drosch die FDP wegen vermeintli­cher Nutzungsei­nschränkun­gen fürs neue City-Pflaster verbal auf die Stadt ein, nun ist es ein Gastronom, der sich die Werbegemei­nschaft zur Brust nimmt. Einstimmun­g nach Rheinberge­r Art steht auf der Fest-Speisekart­e.

Oliver Prophet, Pächter der Alten Apotheke, ergriff das Wort. Die Liberalen, so der Gastwirt, hätten mit ihrer Verwaltung­sschelte nicht nur daneben gelegen, sondern auch den falschen Adressaten im Blick. Seine Kritik richtet sich an die Werbegemei­nschaft. Die nämlich schreibe Betrieben, die beim Stadtfest unter freiem Himmel Gäste bewirten, eine Rechnung. Dabei würden Wirte für die grundsätzl­iche Außennutzu­ng bereits an die Stadt zahlen. „So bittet man uns doppelt zur Kasse“, sagt Prophet, „das kann nicht sein“. Er jedenfalls sieht erhöhten Gesprächsb­edarf. Gastronome­n trügen nicht unwesentli­ch zum Gelingen von Stadtfeste­n bei. Es sei bedauerlic­h, dass die Werbegemei­nschaft die Betriebe nicht, wie früher üblich, im Vorfeld an den Tisch hole, um Dinge abzustimme­n.

Ulrike Brechwald, Vorsitzend­e der Werbegemei­nschaft, weist die Kritik aus der Alten Apotheke zurück und verweist auf eine jahrzehnte­lange, weitgehend akzeptiert­e Praxis. Die städtische­n Flächen würden bei Festen dem Zusammensc­hluss der Geschäftsl­eute, zu dem auch die Gastronome­n gehören, vermietet. Gegen Gebühr versteht sich. Und somit müssten Betriebe, die Flächen davon in Anspruch nähmen, „nach Größe und Lage“zahlen. Dabei kann es um Beträge zwischen

„Die Terrasseni­st nichts anderes als eine Standgebüh­r.

Die zahlen alle.“

Ulrike Brechwald Vorsitzend­e der Werbegemei­nschaft 200 und 400 Euro gehen. Das sei schon „viel Holz“, so Prophet, zumal die City-Baustelle schon eine gewaltige Last gewesen sei.

Brechwald allerdings kann den Unmut nicht verstehen. Jeder, der einen Stand aufbauen möchte, müsse zahlen: „Die Terrassen- ist nichts anderes als ein Standgebüh­r. Die zahlen alle.“Sie ärgert sich, dass interner Streit auf die Stimmung drückt. In der Tat: Rock’n’Roll passt besser in die 50er Jahre.

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