Rheinische Post - Xanten and Moers

Warten aufs größte Rennen der Welt

160 Fahrzeuge locken beim Motorsport die vielen Fans vom Niederrhei­n in die „grüne Hölle“des Nürburgrin­gs.

- VON MARTINA SCHLIMBACH UND FARID WAGNER

Nur noch wenige Tage bis zum größten Rennen der Welt: Etwa 160 Fahrzeuge treten vom 20. bis 23. Juni beim ADAC Total 24h-Rennen auf der legendären Nordschlei­fe des Nürburgrin­gs im Kampf um eine der begehrtest­en Trophäen im internatio­nalen Langstreck­ensport an. Werksteams und werksunter­stützte Mannschaft­en von Audi, BMW, Mercedes und Porsche kämpfen mit den Herausford­erern auf Ferrari, Lamborghin­i, Nissan und Lexus. In den zwei Dutzend Fahrzeugkl­assen setzen unter anderem Toyota, Subaru und Hyundai Werksteams auf den Klassensie­g an. Mit weit über 30 Fahrzeugen ist die Spitzengru­ppe der

GT3 und Sonderaufb­auten die am stärksten besetzte Klasse, in der sich die Zuschauer auf ein 24-stündiges Sprintrenn­en gefasst machen dürfen, das die epischen Rennen der vergangene­n Jahre fortsetzt. Knappe Fights bis zur letzten Runde bestimmten im vergangene­n Jahr das Bild und alles spricht dafür, dass es auch 2019 einen entspreche­nd knappen Ausgang geben wird.

Le-Mans- und DTM-Sieger messen sich mit Nordschlei­fen-Assen und Profis aus Übersee im Kampf um die Krone auf der mit über 25 Kilometern längsten und härtesten Rennstreck­e der Welt. Ein erstes Kräftemess­en gab es bereits sechs Wochen zuvor beim 24h-Qualifikat­ionsrennen, als BMW und Porsche sechs Stunden lang um den Sieg kämpften. Dass die beiden Hersteller auch diesmal den Sieg unter sich ausmachen, ist jedoch so gut wie ausgeschlo­ssen. Schließlic­h sind Audi und Mercedes mit extrem starken Piloten und Fahrzeugen am Start.

So haben die Ingolstädt­er sechs

24h-Gesamtsieg­er und einen LeMans Sieger sowie die beiden extrem schnellen DTM-Piloten René Rast und Jamie Green in ihrem Kader. Neben dem Car Collection-Team kommen sie bei den vierfachen Gesamtsieg­ern von Phoenix-Racing und bei Land Motorsport (Gewinner 2017) zum Einsatz. Und die Piloten sind top-motiviert. „Es ist das größte Rennen der Welt und eines der besten, bei denen man als Fahrer teilnehmen kann. Für mich gibt es kein besseres Rennen“, schwärmt der Niederländ­er Kelvin van der Linde, der 2017 zum siegreiche­n Land-Kader gehörte. Wenn die Nordschlei­fe ruft, dann pilgern jedes Jahr weit mehr als 100.000 Fans zum Int. ADAC 24 Stunden-Rennen und werden auch die 47. Auflage des Marathons wieder zu einem Motorsport-Festival der Superlativ­e machen. Gleich zwei Highlights gibt es an dem langen Fronleichn­ams-Wochenende auf dem Nürburgrin­g zu erleben. Das 24h-Rennen ist der Höhepunkt der deutschen Langstreck­en-Saison. Nicht weniger spannend dürfte es allerdings bei den Läufen zum FIA-Tourenwage­n-Weltcup (WTCR), dem Nachfolger der Tourenwage­n-Weltmeiste­rschaft, zugehen.

Bereits am Freitag kämpfen hier mehr als zwei Dutzend Piloten der internatio­nalen Topklasse zum ersten Mal um Punkte, am Samstag folgen unmittelba­r vor dem 24h-Start die Läufe zwei und drei. Natürlich sind auch wieder eine Reihe von Rennfahrer­n vom Niederrhei­n mit von der Partie. Da ist zum einen der Duisburger Lance David Arnold, der im Mercedes-AMG GT3 des Teams HTP Motorsport auf jeden Fall ein Wörtchen im Kampf um den Gesamtsieg mitreden möchte. Die knallgelbe „Mamba“teilt er sich unter anderem mit dem ehemaligen DTM-Piloten Maximilian Götz.

Das Mitglied des AMC Duisburg ist seit mehreren Jahren im ADAC GT Masters erfolgreic­h, gilt aber auch als ausgewiese­ner Nordschlei­fen-Spezialist.

In der Klasse SP9 vertraut der Duisburger Peter Posavac auf die bewährte V8-Turbo-Power seines BMW Z4 GT3. Durch seinen kernigen Sound gehört der Münchner Sportwagen seit Jahren zu den absoluten Lieblingen der Fans. Noch höher in der Gunst der Tourenwage­nfans steht aber der legendäre Opel Manta, der bereits zum 25. Mal am 24h-Rennen teilnimmt und auf dessen Dach auch diesmal der klassische Fuchsschwa­nz nicht fehlen darf.

Volker Strycek teilt sich den Rüsselshei­mer „Oldtimer“ein weiteres Mal mit Jürgen Schulten aus Hamminkeln-Brünen, der genau wie der Opel Sportchef mit dem von Kissling Motorsport eingesetzt­en Fahrzeug schon unzählige Runden über die Nordschlei­fe auf dem Buckel hat. Beste Chancen auf einen Klassensie­g hat mit Michael Bohrer ein weiteres Mitglied des AMC Duisburg. Der

36-jährige Kfz-Meister und Prüfingeni­eur des TÜV Rheinland sitzt am Steuer eines Renault Clio und hat bereits bei den vorausgega­ngenen Rennen der VLN Langstreck­enmeisters­chaft die schnellste­n Runden in der Klasse SP3 gedreht. In diesem Jahr hat der talentiert­e Rennfahrer gleich auf zwei Fahrzeugen genannt und wird nach einem genau ausgeklüge­lten Zeitplan jeweils seine Kollegen in den Startnumme­rn 114 und

116 ablösen.

Karten gibt es online über die Ticketshop­s von eventimspo­rts.de sowie www.nuerburgri­ng.de. Tageskarte­n kosten zwischen 24 Euro (Donnerstag beziehungs­weise Freitag) und 64 Euro (Vier-Tages-Ticket Donnerstag bis Sonntag). Der RTL-Sender Nitro überträgt mehr als 25 Stunden lang live.

www.24h-rennen.de

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MARTINA SCHLIMBACH ?? Seit einem Vierteljah­rhundert dabei: Der Opel Manta, mit dem auch Jürgen Schulten aus Hamminkeln-Brünen auf dem Nürburgrin­g unterwegs sein wird.
FOTO: MARTINA SCHLIMBACH Seit einem Vierteljah­rhundert dabei: Der Opel Manta, mit dem auch Jürgen Schulten aus Hamminkeln-Brünen auf dem Nürburgrin­g unterwegs sein wird.

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