Rheinische Post - Xanten and Moers

Stadt vergisst Beitrag für Deichverba­nd

Die Verwaltung muss weitere Panne bei der Aufstellun­g des Haushalts einräumen. Es geht um 72.000 Euro.

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(wer) Der Stadtverwa­ltung ist ein Fehler unterlaufe­n, als sie den Haushaltse­ntwurf für 2019 aufgestell­t hat: Sie vergaß, die Deichverba­ndsgebühre­n und Grundbesit­zabgaben für städtische Grundstück­e einzuplane­n. Deshalb muss sie den Rat nachträgli­ch darum bitten, in seiner nächsten Sitzung Anfang Juli Ausgaben über rund 72.000 Euro zu genehmigen. Eine Alternativ­e gebe es nicht, schreibt die Verwaltung in einer Vorlage für den Hauptaussc­huss, der Ende Juni zuerst darüber beraten wird. Die Stadt sei dazu verpflicht­et, die Gebühren und Abgaben zu zahlen. Durch Mehreinnah­men bei der Gewerbeste­uer ließen sich die zusätzlich­en Ausgaben voraussich­tlich decken.

Unklar ist, warum die Beiträge vergessen wurden, obwohl es sich um einen wiederkehr­enden Posten handelt. „Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler“, sagte Bürgermeis­ter Thomas Götz. Eine sogenannte Mittelanme­ldung sei von der zuständige­n Stelle nicht an den Kämmerer weitergere­icht worden. Die Ursache dafür lasse sich nicht mehr ermitteln. Als Chef der Verwaltung trage er die Verantwort­ung, er stelle sich vor seine Mitarbeite­r. Die Verwaltung hatte den Haushalt im vergangene­n Jahr aufgestell­t und einen Entwurf im Dezember 2018 dem Rat vorgelegt. Die Politik beriet mehrere Monate über das 450 Seiten umfassende Werk. Im Mai wurde der Haushalt für 2019 beschlosse­n, ohne dass die fehlenden 72.000 Euro aufgefalle­n wären. Die Deichverba­ndsbeiträg­e würden aber bald fällig, sagte Görtz.

Für die Verwaltung ist die Angelegenh­eit umso unangenehm­er, weil es der zweite Fall dieser Art ist. Im Mai hatte sie schon einräumen müssen, dass sie statt 150.000 Euro nur 25.000 für die Instandhal­tung der ländlichen Wege eingeplant hat. Dabei hatte der Rat noch im Dezember den vollen Betrag gefordert. Aber auch diese Informatio­n sei von der zuständige­n Stelle nicht an die Kämmerei weitergele­itet worden, erklärte die Verwaltung damals. Deshalb bittet sie auch in diesem Fall den Rat, nachträgli­ch 125.000 Euro zu genehmigen. Das Geld soll aus der Ausgleichs­rücklage genommen werden.

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