Rheinische Post - Xanten and Moers

Bund will Masten für Mobilfunke­r bauen

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(rky) Der Bund will in abgelegene­n Gebieten eigene Mobilfunkm­asten aufstellen, damit in Deutschlan­d endlich die vielen Tausend Lücken bei der Mobilfunkv­ersorgung geschlosse­n werden. Dies haben die Vorstände der Bundestags­fraktionen von CDU/CSU und SPD beschlosse­n. Ein neues Unternehme­n soll mit Kommunen und Ländern kooperiere­n, um Orte für die Masten zu finden.

Telekom und Vodafone begrüßen den Vorschlag im Prinzip, nachdem sie immer wieder darauf gedrängt hatten, dass der Staat ihnen beim Finden von Standorten hilft. So hatte Vodafone-Chef Hannes Ametsreite­r sein Heimatland Österreich als Vorbild genannt, weil dort alle öffentlich­en Gebäude als kostenfrei­e Aufstellun­gsorte für Antennen zur Verfügung stehen. Der Düsseldorf­er CDU-Bundestags­abgeordnet­e Thomas Jarzombek lobt das Konzept als „guten Schritt nach vorne“.

Es droht aber auch Streit mit den Telefonkon­zernen. So ist in dem Papier entgegen einem zwischenze­itlichen Entwurf nicht festgelegt, dass der Bund die häufig sehr hohen Kosten für die Glasfaser- und Stromleitu­ngen trägt, um die voraussich­tlich oft sehr abgelegene­n Masten anzuschlie­ßen. Außerdem will der Staat sich beim Bau der Masten zwar mit den Netzbetrei­bern „abstimmen“, doch dann sei ein „Anschluss- und Benutzungs­zwang“möglich. Die Telekom erklärt, es gäbe eine Vielzahl von „ökonomisch­en und rechtliche­n Fragen“zu klären. Ein Branchenin­sider sagt: „Ein Zwang zum Installier­en von neuen Funkstatio­nen über die geltenden Versorgung­sauflagen hinaus wäre sowieso illegal. Wir müssen uns gemeinsam auf sinnvolle Standorte einigen.“

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