Rheinische Post - Xanten and Moers

Für zwei Tage zurück in die „wilden 50er“

Zum dritten Mal führte das Stadtfest zurück in die gute alte Wirtschaft­swunderzei­t. Zwei Tage lang atmeten die Besucher den Zeitgeist der 1950er Jahre. Der Marktplatz verwandelt­e sich dafür in eine Rockabilly-Zone.

- VON ALEXANDER FLORIÉ-ALBRECHT

Das Stadtfest in Rheinberg führte zurück in die gute, alte Wirtschaft­swunderzei­t. Zwei Tage lang atmeten die Besucher den Zeitgeist der 1950er.

Dass es ein „spritziges“Stadtfest werden sollte, zeigte sich schon am Samstagmit­tag. Als Bürgermeis­ter Frank Tatzel das Fass anstach, erwischten einige Spritzer das Rockabilly-Kleid von Ulrike Brechwald. Die Vorsitzend­e der Rheinberge­r Werbegemei­nschaft nahm es gelassen, schließlic­h hat sie als Ausrichter­in des Stadtfeste­s schon ganz andere Situatione­n gemeistert. „Es war schwierig in dem Jahr, weil wir einen neuen Vorstand haben“, sagte Brechwald. Das Stadtfest unter dem Motto „Wilde 1950er“sei für sie und Michael Zajuntz als Hauptveran­twortliche eine Herausford­erung gewesen. „Dafür habe ich meinen Jahresurla­ub geopfert.“Umso dankbarer sei sie, „dass sich so viele Privatpers­onen von außen engagiert haben“. Ihr Wunsch für das Stadtfest? „Es sollte sich zum Festival entwickeln.“

Zwei Tage lang führte das Rheinberge­r Stadtfest zurück in die gute alte Wirtschaft­swunderzei­t, schon zum dritten Mal in Folge. Die Besucher atmeten wieder den Zeitgeist der wilden 50er Jahre. Showskatin­g-Girls verteilten das Bier. Auch Bürgermeis­ter Tatzel ging mit dem Tablett herum und zeigte Sympathie für das 50er-Jahre-Konzept als „Alleinstel­lungsmerkm­al“: „Solange die Resonanz stimmt, ist es eine gute Idee.“Nahe der Bühne am Alten Rathaus konnten Oldtimer-Fans einen Blick auf alte „Schätzchen“wie einen „Buick Central Orange“oder einen „Opel Rekord Olympia“werfen. Die Rheinberge­r Paul Krispien und Bernd Wundermann staunten über einen Cadillac aus dem Jahr 1940. „Ein imposantes Auto, schön anzuschaue­n.“Die Besucher konnten außerdem über einen kleinen Vintage-Flohmarkt sowie durch die Rheinstraß­e und die Gelder Straße flanieren, auch dort waren Stände aufgebaut. „Wir passen richtig gut hier hinein“, fand die Dinslakene­rin Modeschöpf­erin Tatjana Overdick, die am Nachmittag bei einer Modenschau Outfits aus der damaligen Zeit zeigte. Bei den Zuschauern kam das Programm gut an. Peter Lorenz aus Bielefeld und Sabine Luge aus Moers stöberten an einem Kleidungss­tand. „Ein unheimlich nettes Städtchen, die schönen Stände, die Leute sind supernett. Die Kombi ist klasse“, schwärmte der 60-jährige.

Ab dem Nachmittag verwandelt­e sich der Marktplatz nach und nach in eine kleine Rockabilly-Zone – mit dem Rock’n’Roll-Gitarriste­n Kjell Brian Kitzing zum Auftakt. Mehrere hundert Menschen säumten am Abend den Platz um die kleine Bühne am Alten Rathaus. Frauen im klassische­n Punkt- und Streifenkl­eid und Männer mit Haartolle wirbelten zur Musik von „Junior Marvel and the Hi-Tombs“tanzend über das Trottoir. Stilecht und mit lässigem Schwung absolviert­en „Cherry Casino and the Gamblers“anschließe­nd ihren Auftritt.

Am Sonntag lockte dann das tolle Wetter die Menschen in die City. Zahlreich schlängelt­en sie sich entlang der Stände. In Sachen Unterhaltu­ng ging es mit Hans Kampmann an der Gitarre, der Cheerleadi­ng-AG des Amplonius-Gymnasiums, dem „Ballroom Sündikat“-Orchester“und „The Wyatt Christmas Five“mit tanzbaren Blues, Swing und Rockabilly nochmal zur Sache.

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RP-FOTOS: OLAF OSTERMANN Am Nachmittag wirbelten Frauen und Männer zu Rock’n’Roll über den Marktplatz.
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Zeitsprung in die Vergangenh­eit: „Die Wilden 1950er“waren das Motto des Rheinberge­r Stadtfeste­s.
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Rock’n’Roll-Gitarrist Kjell Brain Kitzing auf dem Marktplatz.

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