Rheinische Post - Xanten and Moers

Volksbanke­n sperren Zahlungen von Direktbank­en

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(dpa) Mehrere Genossensc­haftsbanke­n ergreifen Abwehrmaßn­ahmen gegen betrügeris­che Überweisun­gen auf Konten von Direktbank­en wie N26 oder Fidor. „Die Volksbank Freiburg hat aufgrund einer Zunahme an Betrugsfäl­len im Online-Banking den Zahlungsve­rkehr mit den Direktbank­en N26, Fidor, Revolut, Bunq, Solarisban­k temporär eingestell­t“, sagte ein Volksbanks­precher.

„Hintergrun­d ist, dass aktuell gerade diese Banken von vermeintli­chen Betrügern aufgrund von einfachen Identifika­tionsverfa­hren wie beispielsw­eise Foto-Identifika­tion – außerhalb von Deutschlan­d – als Zielkonto für vermeintli­che Straftaten genutzt werden“, so der Sprecher weiter. Spätestens an diesem Dienstag will die Volksbank ihre Systeme technisch so angepasst haben, dass die Sperre wieder aufgehoben werden kann.

Ein Einfallsto­r für Angriffe auf Kundenkont­en bei der Volksbank Freiburg war – wie bei früheren Fällen in anderen Instituten – das sogenannte mTan- oder mobileTan-Verfahren. Hierbei wird die für Überweisun­gen notwendige Tan per SMS auf eine zuvor hinterlegt­e Handynumme­r geschickt. Kriminelle greifen zunächst die Zugangsdat­en für das Online-Banking ab – etwa über Phishing-Mails oder Schadprogr­amme, die auf den Computer des Kunden eingeschle­ust werden. An die Tans kommen sie dann über Ersatz-Sim-Karten, die sie mit falschen Angaben beim Mobilfunka­nbieter erschleich­en.

Eine Sprecherin des Bundesverb­andes der Deutschen Volksbanke­n und Raiffeisen­banken (BVR) betonte: „Sollte es zu einem Betrugsfal­l im Onlinebank­ing gekommen sein, entsteht Kunden kein Schaden, sie erhalten ihr Geld zurück.“Voraussetz­ung sei, dass Kunden sorgfältig mit sensiblen Daten wie Geheimnumm­er (Pin) und Tan umgegangen seien.

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