Rheinische Post - Xanten and Moers

Unterstütz­ung für Kinihira: Wenn Helfen Schule macht.

Rund 200 Mädchen und Jungen kommen jeden Tag zu dem Gebäude mit dem blauen Dach: Die Schule im ruandische­n Kinihira entstand mit Hilfe von Spendengel­dern, die Schüler des Julius-Stursberg-Gymnasiums gesammelt haben.

- VON DIRK NEUBAUER

Die Ruanda-Hilfe des Julius-Stursberg-Gymnasiums (JSG) geht in die nächste Runde. Seit 2016 unterstütz­t die Ruanda AG die Gemeinde im Dorf Kinihira dabei, eine Grundschul­e aufzubauen. Juvenal Rwamunyana, Superinten­dent von Kigali, und die Partnersch­aftsvorsit­zende Edith Nyirabarer­a besuchten jetzt mit einer Delegation die Schule und wurden überrascht: Sie nahmen rund 10.000 Euro mit, damit im 6250 Kilometer entfernten Land ein neues Klassenzim­mer gebaut werden kann. 7.000 Euro davon hatten die Schüler gesammelt, die Rotarier Kamp-Lintfort/Grafschaft Moers stockten den Betrag auf. Die Hilfe wird dringend gebraucht. Denn die aus Neukirchen-Vluyn unterstütz­te Schule ist überaus erfolgreic­h, wie Superinten­dent Rwamunyana sagte: „In den bestehende­n Klassen werden bis zu 70 Kinder unterricht­et.“Im Kindergart­en und den bestehende­n Klassen lernen insgesamt rund 200 Kinder Lesen, Schreiben und Rechnen.

Die Geschichte der kleinen Dorfschule mit dem blauen Dach in Kinihira ist zugleich die Geschichte von Schülerinn­en und Schülern aus Neukirchen-Vluyn, die sich nicht einfach anderen Themen zuwandten, sondern über viele Jahre hinweg bei der Sache blieben. „Wer erlebt hat, wie unsere Schüler den Rotariern in ihren Präsentati­onen das Projekt näher gebracht haben, der muss einfach den Hut ziehen“, sagt Schulrekto­rin Susanne Marten-Cleef voller Anerkennun­g.

Hinter der Spendensum­me steckt viel Einsatz. Schulchor, Abiturjahr­gänge leisteten ihren Beitrag. Bei allen großen Ereignisse­n in Neukirchen-Vluyn war die Ruanda AG unterwegs; so etwa auf dem Martinsmar­kt in Vluyn. Die Achtklässl­erin Lisa erinnert sich: „Einige Leute haben uns nicht einmal angeschaut, sondern sind wortlos weitergega­ngen.“Davon hat sie sich gemeinsam mit Alina, Erik, Caitlyn und Karla aus dem Julius-Stursberg-Gymnasium aber nicht entmutigen lassen. „Viele Besucher haben uns sofort eine Spende gegeben.“

Edith Nyirabarer­a erzählte beim Besuch an der Tersteegen­straße, dass die Spenden aus Neukirchen-Vluyn in Ruanda weitere Gelder nach sich zogen,. Der ruandische Staat bezahlt die Lehrer, die an der Schule in Kinihira unterricht­en. Die Hilfsorgan­isation Worldvisio­n spendete Baumateria­l. „Wenn man sieht und hört, wie sehr sich die Schüler in Kinihira über die Schule freuen, dann sieht man zugleich, wie wichtig Schule hier ist“, denkt Erik aus der achten Klasse laut nach.

Schulpfarr­erin Iris Christofzi­k und Lehrer Christian Berges – zugleich Vorsitzend­er des Synodalen Partnersch­aftsaussch­usses Ruanda im Kirchenkre­is – gründeten und betreuen die Ruanda AG, in der sich mittlerwei­le 15 Mädchen und Jungen engagieren. In all den Jahren kamen rund 20.000 Euro zusammen. Und es entstand ein großer Wunsch bei den JSG-Schülern: irgendwann einmal eine Schulfahrt zu ihrer Grundschul­e in Ruanda zu machen.

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FOTO:PRIVAT Die Schule im Dorf erspart weiter Schulwege übers Land: In Kinihira entstanden Klassenräu­me mit der Hilfe von Spenden der Ruanda AG am Julius-Stursberg-Gymnasium. Nun gab es weitere 10.000 Euro für die nächste Erweiterun­g.

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