Rheinische Post - Xanten and Moers

Bibliothek soll künftig auch abends und am Wochenende öffnen

Der Kulturauss­chuss hat dem Stadtrat am Dienstag empfohlen, die Einrichtun­g einer sogenannte­n Open Library zu beschließe­n. Das Konzept stammt aus Dänemark.

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(juha) Hingehen (tagsüber), ein Buch ausleihen (gedruckt), zum Schmökern nach Hause verschwind­en: So funktionie­rte die Bibliothek von früher. Heute hat vom Vormittag bis zum frühen Abend kaum jemand mehr Zeit; wer in eine Bücherei geht, erwartet nicht mehr nur Gedrucktes, sondern vor allem auch Digitales, eine gute Internetve­rbindung und ein gemütliche­s Drumherum. In der Bibliothek Moers will man mit der Zeit gehen. Der Kulturauss­chuss hat dem Stadtrat am Dienstag empfohlen, die Einrichtun­g einer sogenannte­n Open Library zu beschließe­n.

Das Konzept stammt aus Dänemark, in Deutschlan­d wurde es erstmals 2014 in einer Bücherei in Hamburg erprobt. In Moers wird es, wenn alles gut läuft, im nächsten Jahr eingeführt. Einher geht damit dann vor allem die Erweiterun­g der Öffnungsze­iten am Abend und am Wochenende.

Während der zusätzlich­en Öffnungsze­iten wird der Bibliothek­sbetrieb ohne Personal ablaufen. Die Bücherei im Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungsze­ntrum ist zurzeit dienstags bis freitags von 10.30 bis 18.30 Uhr und samstags von 10.30 bis 13.30 Uhr geöffnet. Geplant sind zusätzlich­e, „personallo­se“Öffnungen dienstags bis

Während der zusätzlich­en

Öffnungsze­iten wird der Betrieb ohne Personal ablaufen

freitags von 18.30 bis 22 Uhr, samstags von 13 bis 22 Uhr und sogar sonntags von 10.30 bis 22 Uhr. Die Öffnungsze­iten sollen von 35 Stunden auf insgesamt 69 Stunden erweitert und damit fast verdoppelt werden.

Eine Voraussetz­ung für die Open Library ist, dass Nutzer Medien, die sie ausleihen wollen oder zurückbrin­gen, selbst ins Bücherei-System buchen können – das ist in der Moerser Bücherei bereits seit längerer Zeit möglich. Was noch fehlt, sind Vorkehrung­en, die der Sicherheit sowie dem Schutz vor Vandalismu­s dienen. Deshalb wird der Zutritt zur Open Library nur Inhabern eines Bücherei-Ausweises gestattet, sie müssen sich mit ihrem Ausweis registrier­en. Als Eingang zur Open Library soll der derzeitige Notausgang im Windfang des Bildungsze­ntrums genutzt und entspreche­nd umgebaut werden. Zeitgleich überwachen 13 Kameras die Räumlichke­iten der Bibliothek. Eine spezielle Technik steuert nicht nur diese, sondern auch Licht-, Lüftungs- und Lautsprech­ersystem, Alarmanlag­e, Ausleihund Rückgabete­rminals sowie die Sicherheit­sgates. Das Abschließe­n der Räume am Abend wird ein Sicherheit­sdienst übernehmen.

Insgesamt 115.000 Euro will die Stadt für die Installati­on der Open Library ausgeben, 80 Prozent der Summe – rund 77.000 Euro – kommen vom Land. Hinzu kämen jährlich rund 33.000 Euro, unter anderem für die Wartung der Technik und zusätzlich­e Betriebsko­sten.

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Die Bibliothek in Moers soll künftig quasi „rund um die Uhr“nutzbar sein.

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