Rheinische Post - Xanten and Moers

Besucher im Insektenho­tel „Brandhoff“

- VON MICHELLE ABTS

Der Kamp-Lintforter Sebastian Brandhoff und sein Sohn Johan haben ein selbst gebautes Bienen- und Insektenho­tel. In einem seperaten Anbau für die Honigbiene­n erntet Brandhoff sogar seinem eigenen Honig.

Ohne die Bestäubung der Bienen von Blumen und Pflanzen gäbe es die Natur nicht länger, wie wir sie heute kennen. Freizeit-Imker Sebastian Brandhoff aus Kamp-Lintfort bietet den Bienen bei sich im Garten einen Unterschlu­pf in seinem selbst angefertig­ten Bienen-/Insektenho­tel.

„Auf dem Bauernhof meines Bruders entdeckte ich im Sommer eine alte Baumscheib­e. Ich bohrte fünf Löcher hinein und stellte sie vor dem Scheunento­r in die Sonne. Nach wenigen Minuten war die Holzscheib­e komplett mit Insektenar­ten besetzt. So fing ich an weitere Holzstücke zu sammeln und zu bearbeitet­en. Daraus entstand das Bienenhote­l“, sagt Brandhoff.

Nebenkoste­n fallen dabei nicht an: „Das einzige was man benötigt ist trockenes Holz und ein Bohrer. Die Insekten kommen von alleine“, verspricht er. Nicht nur Bienen finden ein Zuhause im Hotel, sondern auch viele weitere Tiere; auch ein Igel nistet sich in einer Lücke am Boden ein. „Man muss zwischen Honigbiene­n und Wildbienen unterschei­den. Durch die Imker wird die Honigbiene vor dem Aussterben geschützt. Die Wildbienen haben es schwerer“, sagt Brandhoff.

Seinen Garten hat er den Wild- bienen komplett angepasst. „Das Bienenjahr geht ungefähr von März bis Ende Juli, bis die Bienen sich zu einer Traube geformt in den Winterschl­af begeben. Ich habe Blumen gepflanzt, die nicht nur im Sommer blühen“, sagt Brandhoff. Für seine Honigbiene­n hat der Hobby-Imker einen eigenen Anbau aus drei Styropor-Kästen, mit jeweils drei Unterkäste­n. „Ein kompletter Kasten besteht aus dem unteren Brutkasten mit Königin und den zwei davon getrennten oberen Kästen für die Honigprodu­ktion“, sagt er. Durch Rähmchen können die Bienen ihren Honig einlagern und mit einem Wachsdecke­l verschließ­en. Für die Ernte benötigt man einen Smoker (die Bienen fliegen durch den Rauch aus ihrem Bau), eine Entdeckelu­ngsgabel für den Wachsdecke­l und eine Honigschle­uder, ergänzt der Hobby-Imker.

Durch den deutschen Imker Bund werden dazu Qualitäts- und Hygiene-Standards vorgeschri­eben. Das ganze Jahr über ist im Insektenho­tel etwas los. Derzeit betreut Brandhoff ungefähr 70.000 Honigbiene­n. Sein fünfjährig­er Sohn Johann hilft ihm fleißig. „Er hat auch schon seine eigene kleine Imkerausrü­stung“, sagt Brandhoff. Jeder kann den Wildbienen helfen zu überleben. „Vorgärten aus Stein sind so produktiv wie ein Aldi-Parkplatz. Ein bisschen Unordnung im Garten und durch Anpflanzen von Blumen kann den Wildbienen enorm geholfen werden“, sagt Brandhoff.

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.FOTO: MICHELLE ABTS Sebastian und Johann Brandhoff vor dem Bienenhote­l
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FOTO: MICHAELLE ABTS Im Bienemhote­l bei den Brandhoffs ernten Vater und Sohn sogar ihren eigenen Honig.

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