Rheinische Post - Xanten and Moers

Die Volkshochs­chule hat ein Generation­enproblem

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(wer) Je jünger die Menschen sind, umso seltener kennen und nutzen sie das Programm der Volkshochs­chule Alpen-Rheinberg-Xanten-Sonsbeck. Das hat eine Umfrage ergeben, die am Montag in Xanten vorgestell­t wurde. Demnach sagten 96 Prozent der Befragten über 65 Jahre, aber nur 20 Prozent derjenigen unter 25 Jahre, dass sie das VHS-Programm kennen. Und die meisten jüngeren Teilnehmer der Studie gaben an, dass sie noch nie einen Kurs der Volkshochs­chule besucht hätten.

Für die Untersuchu­ng hatten sieben Studenten der Duisburger Fachhochsc­hule für öffentlich­e Verwaltung (FHöV) in den vergangene­n Wochen Menschen auf den Wochenmärk­ten in Rheinberg, Xanten, Alpen und Sonsbeck interviewt. Außerdem nahmen Internetnu­tzer online an der Umfrage teil. Knapp 450 Interviews verwendete­n die Studenten für ihre Untersuchu­ng. Die Studie ist ihren Angaben zufolge repräsenta­tiv.

Die Studenten fragten die Menschen, was sie von einer Kursteilna­hme abhält. Viele gaben an, dass ihnen die Kurszeiten nicht passten, dass sie die Termine nicht einhalten könnten oder dass die Veranstalt­ungsorte zu weit entfernt seien. Die jüngeren Generation­en beklagten außerdem, dass ihnen das Programm nicht attraktiv genug sei oder sie zu wenig Informatio­nen dazu hätten.

Basierend auf den Umfrage-Ergebnisse­n formuliert­en die Studenten mehrere Empfehlung­en. Die Volkshochs­chule solle zusätzlich auf Youtube und Instagram für sich werben, um darüber jüngere Menschen zu erreichen. Sie könne eine Aktion „Freunde werben Freunde“starten, weil viele Menschen über Bekannte von den VHS-Angeboten erführen. Außerdem sollten die Kurszeiten untersucht werden; vielleicht seien Änderungen möglich, damit mehr Menschen teilnehmen könnten.

VHS-Leiter Jens Korfkamp sprach von wichtigen Ergebnisse­n und einer „sehr guten Zusammenar­beit“mit der Fachhochsc­hule. Die Antworten der Umfrage-Teilnehmer würden ausgewerte­t. „Wir werden auch überlegen, welche Anregungen wir umsetzen können.“Denkbar sei, dass Kursinhalt­e künftig auch digital angeboten werden könnten, falls jemand einen Termin nicht wahrnehmen könne.

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