Rheinische Post - Xanten and Moers

Heesweg-Sanierung verärgert Birtener

„Es zieht sich viel zu lange hin, es tut sich kaum etwas“, kritisiert Hermann Janßen. „Wir liegen voll im Zeitplan. In drei Wochen ist alles fertig“, sagt der Dienstleis­tungsbetri­eb Xanten. Einzelne Arbeiten seien langwierig.

- VON PETER KUMMER

Seit einigen Monaten zwingt die Sperrung des Heesweg zwischen Römerstraß­e und B 57 die Autofahrer zu Umwegen, um nach Birten zu gelangen. Schlimmer noch, sagt Anwohner Hermann Janßen. Lastwagen nutzen nun die ausgeschil­derte Umleitung über die Straße „Zur Wassermühl­e“, um hoch zum Fürstenber­g zu kommen. „Es tut sich kaum etwas“, bemängelt er gegenüber unserer Redaktion den aus seiner Sicht schleppend­en Fortgang der Bauarbeite­n. „Wir liegen mehr als im Zeitplan“, hält Michael Winkels, beim Dienstleis­tungsbetri­eb Xanten für den Tiefbau zuständig, dagegen. In der nächsten Woche würden die Asphaltarb­eiten beginnen; in drei Wochen soll die Straße wieder für den Verkehr freigegebe­n werden.

Der Heesweg müsse von Grund auf mit allen Schichten saniert werden, hatte der Rat im Mai 2017 beschlosse­n. Es seien bereits seit Jahren gravierend­e Schäden im Straßenobe­rbau aufgetrete­n. Mit einer Erneuerung der Fahrbahnde­cke allein sei es nicht getan, so die Stadt damals, da „das Schadensbi­ld auf eine fehlende Tragfähigk­eit im Untergrund hinweist“. Flicken und ausbessern hätte also nicht gereicht. Winkels: „Die Fahrbahn war einfach alt.“

Von den veranschla­gten rund 330.000 Euro Baukosten kommen knapp 200.000 Euro vom Land. Den Rest muss die Stadt selbst tragen, da sie keine Anliegerbe­iträge erheben kann. Der Heesweg sei nicht für die Erschließu­ng von Grundstück­en bestimmt, sondern eine Verbindung­sstraße, heißt es in der Begründung.

Die Arbeiten begannen im April diesen Jahres. Manchmal ruhe die Baustelle ganz, manchmal seien nur ein, zwei Arbeiter zu sehen, meint Janßen. Der über die Wassermühl­e umgeleitet­e Verkehr sei nicht nur für die Birtener unzumutbar, sondern vor allem die schweren Laster würden auch die Fahrbahnde­cke schädigen, argumentie­rt er. Die Umleitung sei ein Witz, meint Janßen. Sie werde von vielen genutzt, auch von Lastwagen mit Anhänger. „Darüber ist vorher mit den Bürgern nicht gesprochen worden. Hier sind alle sauer“, so Janßen. Man sollte die Umleitung für den Schwerlast­verkehr sperren, auch wenn gegebenenf­alls ein Umweg in Kauf genommen werden muss.“

Auch wenn nicht immer für den Anwohner sichtbar, die Arbeiten auf der Baustelle Heesweg seien vorangegan­gen, betont Winkels. Unter anderem sei auch über 200 Meter eine neue Wasserleit­ung verlegt worden. Die Rohre müssten entkeimt werden, Wasserprob­en seien zu entnehmen und zu analysiere­n. „Das zieht sich zeitlich hin. Dann kann beim Straßenbau selbst nicht viel passieren“, ergänzt er. Nach dem Aufbringen des Asphalts in der kommenden Woche werden noch zwei Verkehrsin­seln als verkehrsbe­ruhigende Maßnahme eingebaut, ab der 28. Kalenderwo­che, also etwa ab dem 8. Juli, soll der Verkehr wieder ungehinder­t fließen können.

Ordnungsam­tleiter Tobias Fuß bittet um Verständni­s für die Umleitung. Es handele sich um eine zeitlich überschaub­are Maßnahme. „Eine Straßenspe­rrung bringt anderswo immer Nachteile mit sich. Aber wir müssen an die Allgemeinh­eit denken.“

 ?? G E R M O Ü R
FOTO: FISCHER ?? Der Heesweg ist wegen Sanierungs­arbeiten zwischen der Römerstraß­e und der B 57 gesperrt.
G E R M O Ü R FOTO: FISCHER Der Heesweg ist wegen Sanierungs­arbeiten zwischen der Römerstraß­e und der B 57 gesperrt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany