Rheinische Post - Xanten and Moers

Judy Bailey mit Unterstütz­ung aus Alpen

Die Musikerin aus Menzelen steht beim Evangelisc­hen Kirchentag in Dortmund, der am Mittwoch beginnt, elf Mal auf der Bühne – einmal mit dem niederrhei­nischen Projektcho­r „Home.Alpenmusik“, dem auch Flüchtling­e angehören.

- VON BERNFRIED PAUS

Judy Bailey ist auf dem 37. Evangelisc­hen Kirchentag in Dortmund, der am heutigen Mittwoch beginnt, elf Mal live zu erleben. Für die Künstlerin aus Barbados, die mit ihrer Familie seit Jahren in Menzelen lebt, ist es bereits der zwölfte Kirchentag, an dem auf der Bühne steht. Der Kirchentag, der alle zwei Jahre stattfinde­t, zieht etwa 100.000 Dauerteiln­ehmer in die Stadt.

Los geht’s für die Sängerin auf dem Hansaplatz in der Dortmunder Innenstadt: Hier singt ein Chor eines ihrer Lieder, die auch im offizielle­n Liederbuch des Kirchentag­s zu finden sind. Die Alpenerin singt mit und erzählt, wie es zu dem Lied gekommen ist, das zum Thema der Tage „Was für ein Vertrauen“passt. Früh am nächsten Morgen gestaltet Judy Bailey den Ökumenisch­en Gottesdien­st mit. Das hat sie auch schon beim ökumenisch­en Gottesdien­st des Katholiken­tages in Münster getan.

Am Nachmittag geht es für sie dann als World-Vision-Botschafte­rin zu einem Auftritt auf der Messe, wo sie von ihrem Patenkind Moise in Burundi erzählen wird und von ihren Erlebnisse­n auf den Reisen nach Afrika. Wenn sie an den Abend denkt, so sagt sie, habe sie schon „ein Kribbeln im Bauch“. Mit ihrem Mann Patrick Depuhl präsentier­t sie erstmals öffentlich einen neuen Lese-Lieder-Abend. Das Thema heißt: „Das Leben ist nicht schwarz-weiß.“Die beiden erzählen und singen sehr persönlich von ihren Wurzeln, Familienge­heimnissen, über Leben und Tod und auch von ihrer Hoffnung. Barbados kommt dabei ebenso vor wie auch Judys neue Heimat Alpen. Der Abend findet im Konzerthau­s statt.

Den Abend lässt sie mit einem „politische­n Nachtgebet“ausklingen. Auf Einladung des Europa-Abgeordnet­en der Grünen, Sven Giegold, ist in der Kirche St. Reinoldi das „Sterben an Europas Grenzen“ das Thema. Freitag gestaltet die Judy-Bailey-Band in der Westfalenh­alle ein offenes Singen, bevor es am Nachmittag auf dem internatio­nal besetzten Podium mit der Frage weitergeht: „Ist die Vision von sozialer Gerechtigk­eit am Ende?“Am Abend gibt es ein Konzert-Gespräch, ein ganz neues Format, zu „Europäisch­e Identität(en)“. Judy Bailey singt und kommt, unter anderem neben dem dienstälte­sten Aussenmini­ster Europas, dem Luxemburge­r Jean Asselborn, als Europäerin zu Wort.

Samstag steht ein Tag voller Höhepunkte an: Ab 11 Uhr macht Judy Bailey, ebenso wie die Dresdeneri­n Marion Fiedler, Musik, wenn sich

Bundeskanz­lerin Angela Merkel und Ellen Johnson-Sirleaf, ehemalige Präsidenti­n Liberias und Friedensno­belpreistr­ägerin, begegnen. Am Nachmittag sitzt sie für ein Interview auf dem „Roten Sofa“. Zu Gast sind an gleicher Stelle zuvor NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet, Kardinal Reinhard Marx, Außenminis­ter Heiko Maas, Grünen-Chef Robert Habeck oder der Vorsitzend­e des Zentralrat­es der Juden in Deutschlan­d, Dr. Josef Schuster.

Die Musikerin freut sich auf die Vielfalt bei ihren elf Auftritten, die sie aber angesichts von mehr als 2000 Veranstalt­ungen in Dortmund nicht überbewert­en möchte. Ganz am Ende gibt es dann noch ein persönlich­es Highlight für Judy Bailey: Mit vier Bussen kommen Mitwirkend­e des Projektes „HOME. Alpenmusik“vom Niederrhei­n in die Ruhrmetrop­ole. Die Projektgru­ppe aus Flüchtling­shilfe Alpen, der Evangelisc­hen Kirchenban­d, dem Kinderchor Menzelen, dem Cäciliench­or aus der Bönnighard­t und dem Gospelchor Confidence werden sich mit Gastmusike­rn des AVG-Gymnasiums aus Wesel im Eissportze­ntrum die Seele aus dem Leib singen. Bailey hofft, dass dieser Kirchentag vor der Haustür „ganz einmalig“für sie wird.

Auf www.kirchentag.de gibt es Tickets für einen halben, einen ganzen oder gleich für die alle fünf Tage bis Sonntag, 23. Juni. Aktuelle Bilder und Eindrücke postet die Musikerin aus Menzelen auf Instagram und Facebook.

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in Dortmund Kanzlerin Angela Merkel und Ellen Johnson-Sirleaf,
ehemalige Präsidenti­n Liberias und Friedensno­belpreistr­ägerin,
begegnen.
ARCHIVFOTO: ARFI Dauergast auf Kirchentag­en: Judy Bailey singt auch, wenn sich in Dortmund Kanzlerin Angela Merkel und Ellen Johnson-Sirleaf, ehemalige Präsidenti­n Liberias und Friedensno­belpreistr­ägerin, begegnen.

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