Rheinische Post - Xanten and Moers

Wenn’s in Familien kriselt

Die Evangelisc­he Beratungss­telle für die Kirchenkre­ise Moers und Duisburg half in 38.500 Fällen in den vergangene­n 40 Jahren.

- VON JUTTA LANGHOFF

Nicht immer läuft das Leben glatt, und manchmal braucht man einfach jemanden, mit dem man reden kann, der einem zuhört und vielleicht sogar ein paar helfende Tipps gibt. Genau das machen die Mitarbeite­r der Evangelisc­hen Beratungss­telle Duisburg/Moers seit 40 Jahren. Unter der Trägerscha­ft der Kirchenkre­ise Duisburg und Moers finden hier Menschen in den verschiede­nsten Lebenskris­en psychologi­sche Beratung und individuel­le Unterstütz­ung. „In den letzten

40 Jahren hat unsere Beratungss­telle in insgesamt 38.500 Fällen zirka

250.000 beratende Hilfe in Erziehungs-, Familien-, Partnersch­aftsund anderen persönlich­en Problem geleistet“, sagte Leiterin Anke Jäger anlässlich des 40. Geburtstag­s ihrer Einrichtun­g. „Und der Bedarf wächst stetig.“

Nachdem man in den drei Gründungsj­ahren mit vier Beratungss­tellen in Duisburg-West, -Süd, -Nord und Kamp-Lintfort, angefangen hatte, gibt es seit 2006 zwar nur noch zwei Beratungss­tandorte, in Duisburg (Duisburger Straße 172) und in Moers (Humboldtst­raße 6466), der Beratungsb­edarf selber hat sich seither immer mehr ausgeweite­t und inzwischen auf das mehr als fünffache angewachse­n.

So kamen zum Beispiel zu den partnersch­aftlichen, familiären und sozialen Beratungsf­ällen im Jahr 2001 mit der Schwangere­n- und Schwangers­chaftskonf­liktberatu­ng, 2012 mit der Beratung für Eltern im Umgang mit Familienge­richtsverf­ahren, 2013 mit der Einrichtun­g einer Hilfsstell­e bei Vermutung auf sexuellen Missbrauch und 2018 mit dem therapeuti­schen Beratungsa­ngebot für Menschen mit traumatisc­hen Fluchterfa­hrungen noch weitere Aufgabenfe­lder hinzu. Zurzeit stehen in den beiden Einrichtun­gen 22 Psychologe­n, Sozialarbe­iter, Pädagogen, Theologen und andere geschulte Mitarbeite­r Ratsuchend­en jeden Alters und Familienst­andes als helfende Gesprächsp­artner zur Verfügung. Und das kostenfrei, wobei die beiden beteiligte­n Kirchenkre­ise neben Landes-, Kreisund Stadtzusch­üssen auf allen Beratungsg­ebieten selber einen mehr oder weniger hohen Kostenante­il tragen.

„Uns geht es bei unseren Beratungsa­ngeboten darum, den Menschen zu helfen, dass ihr Leben gelingt“, beschrieb der Vorsitzend­e des Kuratorium­s, Pfarrer Jan Christofzi­k, das in den vergangene­n 40 Jahren ausgebaute Beratungsa­ngebot der beiden Kirchenkre­ise. „Dabei haben sich die Probleme im Laufe der Jahre gewandelt. „Ja“, sagte Anke Jäger. „Während früher hauptsächl­ich Frauen zu uns kamen, sind es heute zunehmend auch Männer mit berufliche­n Konflikten. Viele davon haben zum Beispiel unverschul­det ihre Arbeit verloren, haben Sinnkrisen oder fühlen sich den Leistungsa­nforderung­en des Berufsallt­ags nicht mehr gewachsen. Das alles hat natürlich auch Auswirkung­en auf das familiäre Umfeld. In manchen Situatione­n reichen als Hilfe schon drei Gesprächss­itzungen, es gibt aber auch Fälle, die sich über mehr als ein halbes Jahr erstrecken.“

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Die evangelisc­he Beratungss­telle hilft bei Ehe- und Familienpr­oblemen.

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