Rheinische Post - Xanten and Moers

Xantener finanziert Schule in Kambodscha

Gemeinsam mit einem Freund und unterstütz­t durch weitere Spenden ermöglicht­e Josef Seelen den Bau einer Schule in Südostasie­n.

- VON PETER KUMMER

Josef Seelen, 78 Jahre alt und von Beruf Maschinenb­au-Ingenieur, ist in der Welt viel herum gekommen. Als Geschäftsf­ührer seines mittelstän­dischen Metallbau-Unternehme­ns bereist der Xantener die Welt, vor allem den Pazifikrau­m, um auf Messen präsent zu sein, technische Probleme auch in großen Raffinerie­n zu lösen und seine patentiert­en Produkte einbauen zu lassen. Manchmal trifft er unterwegs Menschen, die sein Leben positiv verändern. Aus einer solchen Begegnung heraus entstand im Herbst 2018 eine Schule in einem kleinen Dorf im Westen Kambodscha­s. Demnächst berichtet der 78-jährige Geschäftsm­ann in einer öffentlich­en Veranstalt­ung über das Projekt.

Die Schule ist eines von vielen Projekten, die die gemeinnütz­ige Stiftung „Childs Dream“, 2003 von zwei Schweizer Bankern gegründet, initiiert hat. Sie unterstütz­t damit benachteil­igte Kinder, Jugendlich­e und Gemeinscha­ften in der Mekong-Region, vor allem in Myanmar, Laos, Thailand und Kambodscha. Vorrangige Ziele sind eine Reduzierun­g der Kinderster­blichkeit sowie die Verbesseru­ng von Gesundheit, mehr und bessere Bildung und die Ausbildung von Führungspe­rsonen und Fachkräfte.

Zwei Zufälle standen Pate beim Schulproje­kt von Saysa Morn. 15 Jahre zuvor hatte Josef Seelen auf einer Fähre von Singapur zur vorgelager­ten Shell-Insel Pulau Bukom den Anlagenbau­er und Reiseschri­ftsteller Stephan Thiemonds aus Langerwehe aus dem Kreis Düren kennengele­rnt. Doch damals zeichnete sich noch nicht ab, dass diese Bekanntsch­aft in den Bau einer kambodscha­nischen Schule einmünden würde.

Das Vorhaben gewann erst an Konturen, als Thiemonds auf einem Flug von Jakarta nach Singapur im Bordmagazi­n der Airline auf die Schweizer Kinderhilf­sorganisat­ion „Childs Dream“aufmerksam wurde. Mit Seelen kam er daraufhin überein, sich einmal direkt in Südostasie­n genauer über die Organisati­on zu informiere­n. „Ich wollte selbst sehen, mit wem ich es zu tun habe und wie die Organisati­on das Geld einsetzt“, erinnert sich der Xantener Seelen. Was die beiden Bekannten hörten und bei Besuchen verschiede­ner Schulen sahen, überzeugte sie. Seelen erzählt: „Ich sagte sofort zu, 20.000 Euro einzusetze­n, damit mit dem Bau einer Schule begonnen werden konnte.“Insgesamt beliefen sich die Kosten auf 48.000 US-Dollar, gedeckt vorrangig durch Spenden der beiden Deutschen, aber auch von anderen Privatleut­en.

Im April 2018 konnte mit dem Bau der Schule begonnen werden und im November wurde das Saysa Morn-Projekt im Westen Kambodscha­s bereits eingeweiht. Zur Feier – auch mit Vertretern des Schulminis­teriums des Landes – waren die beiden Deutschen die Ehrengäste. „Die Einwohner haben sich so viel Mühe und Arbeit gemacht“, schwärmt der Xantener heute noch von der eindrucksv­ollen Zeremonie. In der neuen Schule sind sieben Lehrer eingestell­t, die 182 Kinder unterricht­en.

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FOTOS: SEELEN In den von den deutschen Paten finanziert­en neuen Klassenräu­men werden insgesamt 182 kambodscha­nische Schüler unterricht­et.
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Bei der Einweihung­sfeier der neuen Schule in Kambodscha waren der Xantener Josef Seelen (l.) und sein Freund Stephan Thiemonds die Ehrengäste.

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