Rheinische Post - Xanten and Moers

Sanierung der Lensing-Straße: Anwohner vom Baulärm genervt

- VON MARKUS WERNING

Udo Watzdorf beklagt sich über anhaltende Belastunge­n durch die Baustelle auf der Heinrich-Lensing-Straße. Neben Lärm, Gestank und Schmutz nervten Erschütter­ungen im Haus, berichtet der Rentner, der mit seiner Frau Karin an der Ecke zum Holzweg wohnt. „Da klirrt das Geschirr im Schrank.“Neben ihrem Grundstück laufen Tiefbauarb­eiten. Während eines Besuchs im Haus ist die ganze Zeit ein Donnern, Grollen und Beben zu hören und zu spüren. „Wir hoffen, dass es bald aufhört“, sagt Watzdorf. Der Lärm hat ihm sichtlich zugesetzt.

Die Heinrich-Lensing-Straße wird seit 2017 saniert. Im Mai haben die Arbeiten im letzten Bauabschni­tt begonnen. Die Arbeiter graben sich tief in den Boden, weil auch die Kanalisati­on neu gemacht wird. „Wir arbeiten so schnell wir können“, heißt es vom städtische­n Dienstleis­tungsbetri­eb Xanten (DBX). Watzdorf hat Verständni­s für die Arbeiten. „Das muss gemacht werden.“Er und die anderen Anwohner seien auch vom DBX darüber informiert worden. Aber die Angaben seien nicht ausreichen­d gewesen. „Welche Belastunge­n damit verbunden sind, konnten Sie aus der Informatio­n nicht herauslese­n.“Sonst wären er und seine Frau vielleicht verreist. So aber müssten sie unter dem Lärm leiden. Die Arbeiter würden um 7 Uhr beginnen und manchmal erst gegen 19 Uhr Feierabend machen. „Sie sind sehr fleißig.“Er hoffe, dass sein Haus nicht durch die Erschütter­ungen beschädigt werde.

Es geht ihm aber nicht nur darum. Er stört sich auch an den Straßenaus­beiträgen. 15.000 Euro solle er als Anlieger zahlen, dafür habe er kein Verständni­s, zumal er vor vielen Jahren schon einige Tausend Euro an die Stadt überweisen habe, als der Holzweg erschlosse­n worden sei. „Das ist sozusagen ein Eckgrundst­ücksvortei­l“, sagt Watzdorf voller Bitterkeit. Deshalb wandte er sich an NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet. Dieser antwortete ihm auch, schrieb aber nur, was bekannt ist: Dass die Landesregi­erung prüft, wie sich die Beiträge so regeln lassen, dass Anlieger nicht zu sehr belastet, aber die Kosten auch nicht auf die Allgemeinh­eit verlagert werden. Aus Watzdorfs Sicht gehört der Straßenbau dagegen zu den Pflichtauf­gaben von Land und Kommune. Sie sollten lieber ihr Geld dafür ausgeben als für etwas wie den Kurpark, sagt er.

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RP-FOTO: FISCHER Anwohner Udo Watzdorf ist von dem Lärm durch die Baustelle an der Heinrich-Lensing-Straße genervt.
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