Rheinische Post - Xanten and Moers
Gala mit einem Hauch von Hollywood
Das war filmreif, was die 161 Schüler der Europaschule sich für ihren Abschluss in der Rheinberger Stadthalle ausgedacht hatten.
Vom Programm bis zur Aufmachung der Entlasszeitung war alles auf Hollywood getrimmt. Das entsprechende Motto lautete: „10 Jahre im falschen Film“. Dementsprechend gab „Produktionsleiter“Norbert Giesen den Schulabgängern im Vorwort zehn Filmweisheiten mit auf den Weg wie etwa „Ein Mensch verändert sich nicht, nur weil ich mehr von ihm weiß“aus „Der dritte Mann“. Im Mittelpunkt der von Ilkay Kilic, Martin Wendler, Sarah Michelle Göbel und Jan Urban hervorragend moderierten Abschlussfeier standen bekannte Kinofilme wie Titanic, Harry Potter oder Dirty Dancing. Das Besondere daran: Die Kinohits wurden mit tatkräftiger Unterstützung der Lehrer neu verfilmt. „Dabei waren die Teilnehmer der Film-AG unheimlich engagiert, haben die Beiträge aus über 1000 Film- und Soundclips zusammengestellt“, erklärt Klassenlehrerin Martina Leverberg.
Die künstlerische Freiheit wurde dabei sehr weitläufig ausgelegt, denn immerhin wollte man ja demonstrieren, sich zehn Jahre lang im falschen Film gewähnt zu haben. So wurden grob an das Original angelehnte Szenen durcheinandergewürfelt und bei „Baywatch“etwa statt eines Ertrinkenden ein zerbrochener Bleistift gerettet. Bei so viel Engagement wollten sich natürlich auch die Lehrer nicht lumpen lassen, was dazu führte, dass Florian Gausmann in dem Film „Schneewittchen und die 28 Zwerge“in Kleid und Pumps einer Kollegin die Hauptrolle übernahm.
Zwischen den Filmclips wurden die einzelnen Klassen auf die Bühne geholt und von ihren Lehrern verabschiedet. Daniela Kitzelmann-Schwarz, gemeinsam mit Mareile Manten Klassenlehrerin der 10c, hielt sich auch dabei an das vorgegebene Thema: „Die gemeinsame Zeit ist nun vorbei. Ihr seid jetzt richtig frei und eure Baywatch-Ladies entlassen euch in die Fluten des Lebens.“In Hollywood ist der Höhepunkt des Jahres die Oscar-Verleihung. Daran angelehnt verliehen die Absolventen der Europaschule als Höhepunkt des Abends den „Goldenen Norbert“und das gleich in zwölf Kategorien. Stimmberechtigt waren alle 161 Zehntklässler und die sorgten dafür, dass Florian Gausmann die erste Oscar-Nachbildung überreicht wurde. Der Englischlehrer verwies seine Kollegen in der Rubrik „Strengster Lehrer“auf die hinteren Plätze. Die Preise für die nach Schüleransicht „stylischsten“Pädagogen gingen an Carina Wittfeld und Karsten Schmidt. Verhaltene Freude kam bei Florian Hausschild auf. Aber mal ehrlich: Welcher Lehrer möchte schon einen Goldenen Norbert für das „Chaotischste Tafelbild“bekommen.
Sinn für Humor bewies die Jury bei der Wahl der besten Frisur. Auf den Plätzen vier bis zwei landeten mit Robert Bechlin, Florian Gausmann und Direktor Norbert Giesen ausschließlich Aspiranten mit überschaubarem bis gar keinem Haupthaar. Gewonnen hat diesen Award schließlich „Spike“, der Hund von Sportlehrer Jens Winterfeld.