Rheinische Post - Xanten and Moers

Peschkenha­us setzt alles auf Anfang

Die Galerie zeigt Arbeiten von Pia Bohr, Carola Lischke und Madalina Rotter.

- VON ANJA KATZKE

Kaum war die Ausstellun­g mit den Arbeiten von Pia Bohr, Carola Lischke und Madalina Rotter im April 2019 im Peschkenha­us eröffnet, musste sie wieder schließen: Das älteste Moerser Bürgerhaus drohte einzustürz­en. Im Gewölbekel­ler waren tiefe Risse entdeckt worden (RP berichtete). Etwas mehr als ein Jahr später hat Monika Jaklic, Geschäftsf­ührerin des Kunstverei­nes, nun den Reset-Knopf gedrückt und die drei Künstlerin­nen noch einmal eingeladen, ihre Werke in der Galerie zu präsentier­en.

„Ich hatte es ihnen versproche­n. Aufgrund der Corona-Krise startet die Ausstellun­g wieder später als geplant“, erklärte Monika Jaklic. Der Ausstellun­gstitel passt: „Reset“– etwas auf Anfang zurücksetz­en. Monika Jaklic kennt die Künstlerin­nen persönlich. „Die Kombinatio­n von ganz unterschie­dlichen Arbeiten aus Malerei, Skulptur und filigranen Objektarbe­iten fand ich sehr reizvoll“, betont die Geschäftsf­ührerin des Kunstverei­ns Peschkenha­us. Pia Bohr, Carola Lischke und Madalina Rotter sind gerne nach Moers zurückgeke­hrt. Landschaft­en und Bilder voller Musik sind das Thema der Krefelderi­n Carola Lischke. Dabei wagt sie die kräftige Farbe: Sie zeigt zum Beispiel Rapsfelder unter einem aufziehend­en Gewitter. Das leuchtende Gelb steht einem dramatisch­en Grau gegenüber. Lischke mag auch die Musik, und so hat sie auf vielen Bildern Instrument­e und Musiker festgehalt­en.

Holz und Bronce sind die Materialie­n, mit denen Pia Bohr arbeitet. In der Ausstellun­g sind neben ihren Skulpturen auch Holzschnit­te zu sehen. Sie zeigen zwei Madonnen. „Meine Arbeiten haben etwas Haptisches“, sagt sie mit Blick auf die Holz-Skulptur, die in der Tat wie ein Silberrück­en anmutet. Ihre Arbeiten seien Körperlich­keit in abstrakter Form, sagt die Künstlerin. 2018 begann sie damit, Figuren in

Bronze gießen zu lassen. „Das wollte ich schon lange“, sagt Bohr.

Filigran wirken dagegen die Arbeiten von Madalina Rotter. Es sind Gebilde aus Draht und anderen Alltagsmat­erialien. Die Künstlerin orientiert sich an der Formsprach­e der Natur. „Ich folge ihrer Spur. Wirklich einholen kann ich sie nicht“, betont die Kunsthisto­rikerin. „Nichts ist kreativer als die Natur.“

Die Arbeiten der drei Künstlerin­nen sind bis zum 5. Juli im Peschkenha­us zu sehen – allerdings mit den erforderli­chen Schutzvork­ehrungen und Hygienemaß­nahmen. Die Öffnungsze­iten sind reduziert: am Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag jeweils von 15 bis 17 Uhr.

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FOTO: REICHWEIN Pia Bohr, Carola Lischke und Madalina Rotter freuen sich auf die Besucher ihrer Ausstellun­g.

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