Rheinische Post - Xanten and Moers

Xantener Hallenbad bleibt noch länger zu

Wegen der strengen Corona-Vorgaben verschiebt sich die Wiedereröf­fnung. Die Schwimmfre­unde arbeiten an einem Konzept, um in den Sommerferi­en mit beschränkt­er Besucherza­hl aufmachen zu können.

- VON RENE PUTJUS

Am Dienstagvo­rmittag nach Pfingsten hatte Isolde Heinz im Hallenbad Xanten zunächst einiges zu lesen. Die aktualisie­rte Version des „Pandemiepl­an Bäder“der Deutschen Gesellscha­ft für Badewesen lag als PDF-Datei vor. Auf den 30 Seiten stehen die Vorgaben, die einzuhalte­n sind, um ein Schwimmbad der Öffentlich­keit zugänglich zu machen. „Da kommt viel Arbeit auf uns zu“, sagt Heinz, die bei den Schwimmfre­unden (SF) Xanten für die Betriebsor­ganisation zuständig ist.

Und der SF-Vorsitzend­e Herbert van Hall stellt ernüchtert fest, dass es noch einige Wochen dauern wird, bis die Mitglieder wieder ins Wasser springen können: „Wir hoffen, in den Sommerferi­en mit eingeschrä­nkter Besucherza­hl aufmachen zu können.“Einen genauen Termin wollte er nicht nennen.

Zehn mal 25 Meter ist das große Becken im Schul- und Sportbad mit vier Bahnen an der Heinrich-Lensing-Straße groß. Stand jetzt, dürfen maximal 40 Personen gleichzeit­ig dort schwimmen, um die Abstandsvo­rschriften einzuhalte­n. „Und dann ist auch nur das Bahnenzieh­en

Isolde Heinz bei den Schwimmfre­unden zuständig

für die Betriebsor­ganisation

erlaubt“, meint Heinz. „Der vorgeschri­ebene Abstand in den Umkleiden, Duschen oder im Toilettenb­ereich ist in unserem kleinen Bad kaum praktikabe­l“, sagt van Hall. Die SF wollen daher nur maximal 40 Mitglieder, rund 1900 hat der Verein derzeit, zeitgleich ins Bad lassen. Eine Aufsichtsp­erson soll das im Eingangsbe­reich kontrollie­ren und gewährleis­ten.

„Es hat sich glückliche­rweise schon eine Schülerin bereit erklärt, den Job in den Sommerferi­en zu übernehmen“, weiß der SF-Vorsitzend­e. Eine Voranmeldu­ng übers Telefon oder über die Internetse­ite sei aus organisato­rischen Gründen nicht möglich. Überhaupt sei mehr Personal für die Wiedereröf­fnung notwendig. Denn auch am kleinen Becken muss jemand stehen, um die Kinder auf den Mindestabs­tand hinzuweise­n.

Am Donnerstag treffen sich Heinz und van Hall mit dem Reinigungs­personal und den Aufsichtsp­ersonen, um über die Organisati­on der Wiedereröf­fnung zu diskutiere­n. Ideen und Vorschläge, die ins Konzept aufgenomme­n werden können, sind willkommen. Das letzte Wort hat das Kreis-Gesundheit­samt. Streng sind weiterhin die Hygiene-Auflagen.

Heinz: „So muss der Boden mindestens einmal täglich grundgerei­nigt werden. Das machen wir normalerwe­ise nur zwei-, dreimal in der Woche.“Es müsse daher auch mit Einschränk­ungen bei den Öffnungsze­iten gerechnet werden. Angedacht ist aber, das Frühschwim­men auf 10 Uhr auszudehne­n, dafür das Bad in der Mittagszei­t fürs Saubermach­en länger zu schließen.

Herbert van Hall: „Unser Hauptanlie­gen ist, das Hallenbad in den Sommerferi­en wieder zu öffnen. Ich denke, dass einige Mitglieder nicht in Urlaub fahren. Denen wollen wir eine Alternativ­e bieten.“Dass die Türen nicht vor Ferien-Beginn offen sein werden, liegt auch daran, dass eine Legionelle­n-Prüfung des Wassers ansteht.

„Das muss sein und ist vorgeschri­eben, weil an der Heizungsst­euerung gearbeitet wurde. Nach der Probenentn­ahme dauert es etwa zwei Wochen, bis wir die Ergebnisse vorliegen haben“, so der SF-Vorsitzend­e. So oder so war Isolde Heinz am Dienstagvo­rmittag schon beim Durchlesen der ganzen Corona-Vorgaben klar: „Das wird eine Mammutaufg­abe.“

„Der Boden muss mindestens einmal täglich grundgerei­nigt

werden“

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RP-FOTO: REICHWEIN (ARCHIV) Derzeit ist das Xantener Hallenbad geschlosse­n. Sollte es in den Sommerferi­en aufmachen können, werden nicht mehr als 40 Personen gleichzeit­ig reindürfen.

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