Rheinische Post - Xanten and Moers

Abitur ohne externe Zweitkorre­ktur

Der Austausch von Klausuren mit anderen Schulen entfällt wegen Corona.

- VON KIRSTEN BIALDIGA

Die Abitur-Klausuren in Nordrhein-Westfalen haben in diesem Jahr keine externe Fremdkorre­ktur durchlaufe­n. Entspreche­nde Informatio­nen unserer Redaktion bestätigte das NRW-Schulminis­terium. Um die Schulen von zusätzlich­em Organisati­onsaufwand zu entlasten, entfalle die externe Zweitkorre­ktur, also der Austausch von Klausuren mit anderen Schulen, hieß es aus dem Ministeriu­m.

Jede Abitur-Klausur wird in NRW von dem Lehrer korrigiert, der den Kurs leitet, sowie von einem anderen Lehrer derselben Schule. Dieses Schema ändert sich auch für diesen Abitur-Jahrgang durch Corona

nicht. Zusätzlich aber wird im Normalfall jedes Jahr eine bestimmte Anzahl von Klausuren an eine andere Schule in Nordrhein-Westfalen übermittel­t und dort korrigiert. Dafür wählt die Schulaufsi­cht jedes Jahr mehrere unterschie­dliche Fächer aus. Diese Fremdkorre­ktur ist in diesem Jahr entfallen, auch weil die Zeit für die Korrekture­n wegen der Verschiebu­ng des Abiturterm­ins knapper bemessen war als üblich.

„Wir haben dieses Jahr so viele andere Dinge zu tun, auf die externen Korrekture­n können wir gut verzichten“, sagte Harald Willert, Vorsitzend­er der Schulleite­rvereinigu­ng NRW, unserer Redaktion. Sie seien seinerzeit eingeführt worden, um gewisse Qualitätss­tandards zu sichern. Denn von der Abiturnote

hängt entscheide­nd ab, wie groß die Chancen auf einen Studienpla­tz sind, insbesonde­re in den Numerus-Clausus-Fächern. Nicht nur Nach-Komma-Stellen, sondern sogar wenige Punkte der Gesamt-Abiturnote können den Ausschlag geben. Dabei konkurrier­en Abiturient­en verschiede­ner Jahrgänge miteinande­r.

Unklar ist noch, wie es für die übrigen Schüler weitergeht. Das Schulminis­terium ist diese Woche dem Vernehmen nach in Klausur gegangen, um für die Zeit nach den Sommerferi­en zu planen. Mit ihrem Vorstoß, schon ab dem 8. Juni die Schulen für alle zu öffnen, war die Schulminis­terin vor allem bei Lehrern auf Widerstand gestoßen.

Nordrhein-Westfalen

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