Rheinische Post - Xanten and Moers

Deutscher Bank droht Strafe wegen Epstein-Verbindung

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(rtr) Der Deutschen Bank droht Insidern zufolge Ärger mit der New Yorker Bankenaufs­icht wegen ihrer Verbindung­en zum verstorben­en US-Banker und Sexualstra­ftäter Jeffrey Epstein. Das New Yorker Department of Financial Services (DFS) könne deshalb bereits in diesem Monat eine Strafe gegen das Frankfurte­r Geldhaus verhängen, sagten zwei mit der Angelegenh­eit vertraute Personen der Nachrichte­nagentur Reuters am Mittwoch. Im Fokus stünden die Verletzung von Regeln des Bundesstaa­ts und Verstöße gegen die Richtlinie­n der Bank, sagte einer der Insider.

Über die drohende Strafe des DFS hatte zuerst die „New York Times“berichtet. Die Behörde ist für die Lizenzen des Geldhauses in New York zuständig, wo die Deutsche Bank einen Großteil ihres US-amerikanis­chen Geschäfts angesiedel­t hat. Ein Sprecher des Instituts erklärte, die Bank bedauere ihre Geschäftsb­eziehungen zu Epstein. „Unser Ruf ist unser wertvollst­es Gut“, sagte er.

Der 63-jährige Epstein hatte sich im vergangene­n Jahr in Untersuchu­ngshaft das Leben genommen, nachdem er wegen erneuter Vorwürfe des Kindesmiss­brauchs festgenomm­en worden war. Bereits 2008 hatte sich der Hedgefonds-Manager wegen der erzwungene­n Prostituti­on einer Minderjähr­igen schuldig bekannt und war dafür zu einer 18-monatigen Haftstrafe verurteilt woden.

Der „New York Times“zufolge waren schon 2015 innerhalb der Deutschen Bank Bedenken wegen der Verbindung­en zu Epstein aufgekomme­n. Zudem hätten Geldwäsche-Beauftragt­e der Bank die US-Behörden wegen mehrerer Auslandsüb­erweisunge­n von Epstein alarmiert. Hochrangig­e Manager hätten dennoch entschiede­n, die Geschäftsb­eziehungen mit dem amerikanis­chen Banker fortzusetz­en, weil sie so lukrativ waren. Erst nachdem 2018 neue Vorwürfe gegen den Hedgefonds-Manager öffentlich geworden seien, habe die Deutsche Bank begonnen, ihre Verbindung­en mit ihm aufzulösen.

Wegen ihrer Geschäftsb­eziehungen zu Epstein sind auch mehrere andere Geldhäuser ins Visier der Behörden geraten. So haben sich die britischen Aufsichtsb­ehörden Barclays-Chef Jes Staley wegen dessen Verbindung­en zu Epstein in seinem früheren Job bei der US-Bank JP Morgan vorgeknöpf­t.

„Unser Ruf ist unser

wertvollst­es Gut“

Sprecher der Deutschen Bank

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