Rheinische Post - Xanten and Moers
Sichere Häfen für Flüchtlingskinder
(got) Die SPD-Fraktion und die Grünen-Fraktion im Rheurdter Gemeinderat setzen sich in Anträgen dafür ein, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufzunehmen. „Wir begrüßen die Entscheidung der Bundesregierung, in der Situation der Flüchtlingskrise auf der griechischen Insel Lesbos, Kinder unverzüglich aus dem Elend der unverzüglichen Unterbringung nach Deutschland zu holen“, heißt es im Antrag der SPD-Fraktion. „Die Gemeinde Rheurdt erklärt sich bereit, einen Teil der Kinder nach den örtlichen Gegebenheiten in unserer Gemeinde aufzunehmen.“Die Kreisverwaltung, die mit ihrem Jugendamt zuständig sei, solle die notwendigen Schritte einleiten.
„Die NRW-Kommunen ,Sichere Häfen’ bieten Aufnahme für zusätzliche unbegleitete minderjährige Flüchtlinge an“, steht im Antrag der Grünen. Die Gemeinde Rheurdt solle zusätzlich zehn unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufnehmen. Über beide Anträge konnte der Hauptausschuss, der am Montag vor Pfingsten tagte, nicht entscheiden. Die Gemeinde Rheurdt sei nicht für die Aufnahme von Flüchtlingen zuständig, erläuterte Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen, dies läge in der Zuständigkeit des Jugendamtes des Kreises Kleve.
Allerdings waren sich alle Fraktionen im Hauptausschuss einig, sich für die sogenannten Flüchtlingskinder, die zumeist im Jugendalter sind, einzusetzen. „Der Kreis Kleve wird aufgefordert, geeignete Einrichtungen
vorzuhalten, damit unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in den Kreis kommen können“, richteten sie einen Appell in die Schwanenstadt.
Die Gemeinde Rheurdt sei bereit, Leben zu retten und Flüchtligsfamilien mit Kindern zugeteilt zu bekommen. Allerdings könne sie nicht therapeutische Hilfe gewährleisten, die unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in vielen Fällen benötigten, da sie zuvor oftmals schlimme, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten hätten.
Hintergrund der eingebrachten Anträge ist, dass die Bundesrepublik Deutschland sich erst jüngst auf europäischer Ebene dazu bereit erklärt hatte, 750 „Flüchtlingskinder“aufzunehmen.