Rheinische Post - Xanten and Moers

Im Färbergart­en wird trotz Corona gewerkelt

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(RP) Noch Anfang März wurde in der Garten-AG der Unesco-Schule fleißig gewerkelt: Höchstens ein leerer Akku konnte die Schüler stoppen. Doch dann kam der Lockdown und die Schulschli­eßungen. Überall Stillstand? In der ganzen Schule? Nein! Seit Mitte März war Kunstlehre­rin Ulrike Spikker fast täglich im kleinen Gartenpara­dies der Gesamtschu­le weiter aktiv. Sie hat Woche für Woche und Stück für Stück ein zentrales Beet bepflanzt und Steinumran­dungen gesetzt. Physiklehr­erin Petra Breuker hat in ihrer Freizeit oft geholfen und immer mal wieder neue Sommerblum­en und anderes Material gespendet. Auch beim Wässern und Einpflanze­n hat sie Hand angelegt.

Von einem Profigärtn­er wurde an den Seiten des Gartens eine Hainbuchen­hecke gepflanzt. Damit war die Erledigung­sliste für den Färbergart­en längst noch nicht abgearbeit­et: Eine bienenfreu­ndliche Wildblumen­wiese musste noch an der Ecke zur Glück-Auf-Halle gesät werden. Ulrike Spikker hat inzwischen die Färberbeet­e farblich markiert: Eine gelbe Wasserkann­e und ein orangefarb­ener Hut signalisie­ren, dass es hier fröhlich-gelb und intensiv-orange blühen wird, und eine blaue Radkappe zeigt an, dass hier Blumen mit vorrangig tiefblauer Blüte gepflanzt wurden.

Biologiele­hrerin Kirsten Matthes möchte im Färbergart­en die Artenkennt­nis der Schüler fördern und hat zu diesem Zweck unter anderem einige Pflanzkübe­l systematis­ch aufgestell­t. In diesen finden historisch­e Färberpfla­nzen wie Färberwaid oder Färberknöt­erich ihren Platz. Dazu hat sie lange im Internet recherchie­rt und sich intensiv über die speziellen Pflanzen informiert. Dann hat sie Saatgut und Pflanzen gekauft. Nun werden im Färbergart­en verschiede­ne Pflanzen mit QRCode-Karten markiert. Mit dem

Smartphone lassen sich dann nicht nur Informatio­nen über die botanische­n Pflanzenme­rkmale abrufen, sondern auch einige überrasche­nde Fakten. So erfahren die Gartenbesu­cher, was sich hinter dem Begriff „Blaumachen“und dem „blauen Wunder“verbirgt. Das Entwickeln weiterer Karten ist allerdings ein Projekt der Garten-AG-Kinder, wenn diese in naher Zukunft wieder zur Schule kommen können.

Die Corona-Krise hat nicht nur die Aktivitäte­n der Garten-AG der Unesco-Schule durcheinan­dergewirbe­lt, sondern auch die der Landesgart­enschau in Kamp-Lintfort: Der Färbergärt­en der Unesco-Schule ist Teil des Netzwerk-Projektes „Sevengarde­ns“im Rahmen der Gartenscha­u. Ein Flyer, der die einzelnen Projekte für Gartenscha­u-Besucher auflistet, wird wahrschein­lich erst Anfang des Sommers gedruckt und verteilt. Die „Offenen Gärten“, bei denen die Garten-AG sich präsentier­en wird, ist von Juni auf den 19. und 20. September verschoben worden.

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FOTO: UNESCO-SCHULE Gärtnermei­ster Helge Förster half mit seinem Fachwissen.

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