Rheinische Post - Xanten and Moers
Konsequenter Schritt mit vielen Chancen
– Pflüge, Grubber und Kurzscheibeneggen – konzentrieren und diese ausbauen. Außerdem gewinne man hier dringend notwendigen Platz. Der Verzicht auf den Bau einer großen Logistikhalle spare Millionen, so van der Ley. Beide Standorte böten großes Potential für Wachstum und technologische Entwicklung.
„So ein Einschnitt tut natürlich weh“, sagte Nicola Lemken mit Blick auf den Abbau von rechnerisch 75 Jobs. „Aber wir müssen das jetzt machen, um langfristig die anderen Arbeitsplätze zu sichern.“Sie sicherte faire Verhandlungen zu. Betriebsrat-Chef Bachmann berichte von großer Sorge in den betroffenen Abteilungen. „Die Angst kann man den Leuten nicht nehmen.“Er gehe aber fest von einvernehmlichen Regelungen aus. Es gebe eine Palette von Möglichkeiten, die Operation möglichst schmerzfrei zu gestalten.
Die Mitarbeiter, die bei Lemken in Alpen Sätechnik herstellen, werden nicht gerade unbeschwerte Pfingstfeiertage verbracht haben. Die Sorge um ihre Jobs wird ihr ständiger Begleiter gewesen sein. Das wird den Verantwortlichen bewusst gewesen sein, als sie entschieden haben, das Segment komplett vom Niederrhein ins Emsland zu verlagern, wo am Jahresende die letzte Feldspritze vom Band geht.
Die Hinwendung zu umweltfreundlicher Produktion auf den Äckern kostet hier zunächst mal Jobs. Das ist bedauerlich. Dennoch. Die politisch gewollte und von immer mehr Verbrauchern gewünschte Abkehr von der Chemie im Pflanzenbau geht in eine nachvollziehbar richtige Richtung. Und vor diesem Hintergrund ist es nur konsequent, sich frühzeitig von einer Technik zu verabschieden, die längst den Rückwärtsgang eingelegt hat. Das schafft Potenziale, Zukunftsmärkte anzusteuern.
Wichtig bleibt, den Schritt nach vorn sozial verträglich hinzukriegen. Gelingt das, hätten am Ende fast alle gewonnen.
Bernfried Paus
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