Rheinische Post - Xanten and Moers

Wenn die Fahrt mit dem E-Rollstuhl zwischen zwei Pollern abrupt endet

Lotte Wagner wünscht sich mehr Abstand zwischen den rot-weißen Begrenzung­en.

- VON NICOLE MAIBUSCH

„Wären nicht zwei hilfsberei­te junge Männer gekommen und hätten mir geholfen, würde ich vermutlich noch immer zwischen den Pollern klemmen“, scherzt Lotte Wagner und lacht. Dabei ist der 81-Jährigen eigentlich gar nicht zum Lachen zumute. Vor kurzem ist sie sonntags mit ihrem Elektromob­il zwischen zwei Begrenzung­spoller geraten. Mit ihrer Schwägerin war Wagner auf der Annastraße unterwegs und wollte von dort in den Weg entlang des Friedhofs einbiegen. Zwischen den rot-weißen Begrenzung­spfählen war „Endstation“. Sie steckte fest. Das E-Mobil hatte sich verkeilt, der Lenker lag auf ihren Knien, die Elektrik war herunterge­fallen. „Ohne fremde Hilfe hätte ich mich nicht aus der Misere befreien können“, sagt Wagner.

Nicht das erste Mal, dass ihr dieses Malheur passiert ist. Das Merkwürdig­e daran: „Manchmal passt’s, manchmal eben auch nicht“, schildert die Seniorin die Problemati­k mit den Pollern. Dabei ärgert sie sich nicht mal über die Poller an sich. „Die verhindern ja, dass Autos dort parken oder durchfahre­n“, so Wagner. Sie wünscht sich jedoch einige

Zentimeter mehr Abstand zwischen den Absperrpfo­sten, damit auch breitere Elektromob­ile oder -rollstühle ungehinder­t passieren können und keine Umwege in Kauf nehmen müssen. Das sei nämlich oft die einzige Alternativ­e.

Monika Echstenkäm­per, Behinderte­nbeauftrag­e der Stadt Rheinberg, kennt das Problem und hat diesbezügl­ich schon die Stadt informiert. Die Verwaltung habe das Thema sehr positiv aufgenomme­n. „Es soll Abhilfe geschaffen werden, es geht nur nicht ganz so schnell“, versichert die Behinderte­nbeauftrag­te. Damit die Stadt behinderte­ngerecht gestaltet werden kann, ermuntert Echstenkäm­per, ihr per E-Mail an monika.echstenkae­mper@t-online.de mitzuteile­n, in welchen Bereichen der Stadt Probleme bestehen.

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RP-FOTO: ARMIN FISCHER Die Schranke am Friedhof an der Annastraße ist nur ein Beispiel: Lotte Wagner kommt mit ihrem Elektromob­il nur mühsam weiter.

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