Rheinische Post - Xanten and Moers
„Ich habe mich entschieden zu kämpfen“
Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach einer schweren Operation spricht Sonsbecks Bürgermeister Heiko Schmidt über den Tumor, die Therapie und seine Rückkehr. Die CDU stellt sich hinter den 43-Jährigen.
Es ist noch nicht lange her, dass in seinem Kopf ein Tumor entdeckt und Heiko Schmidt operiert wurde. Aber an diesem Dienstagabend spricht Sonsbecks Bürgermeister zuerst über etwas anderes, als er nach vorn tritt: Er erinnert an die Corona-Zahlen, die im Kreis Wesel nur noch leicht steigen – das zeige, dass die Maßnahmen der vergangenen Monate sinnvoll gewesen seien, sagt Schmidt. Und er dankt Alt-Bürgermeister Leo Giesbers, der die CDU weiter unterstütze und die Mitgliederversammlung leitet. Erst dann spricht Schmidt über sich selbst, und das sei typisch für ihn, sagt Giesbers später: „Deine Art, wie Du Dich bei allen bedankst, alle einbeziehst, ist sicherlich ein wichtiger Punkt dafür, dass wir in Sonsbeck gute Verhältnisse haben.“Eine deutliche Mehrheit im Kastell sieht das offensichtlich genauso: Die anwesenden CDU-Mitglieder bestimmen an diesem Abend ihren Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl. Schmidt ist der einzige Bewerber. 49 stimmen für ihn, zwei gegen ihn, zwei enthalten sich. Der Ortsverband stellt sich hinter ihn. Gerade jetzt.
„Ich bedanke mich für das Vertrauen“, sagt Schmidt.
Vorher hat der 43-Jährige offen über die vergangenen Wochen gesprochen. Im April sei der Tumor gefunden worden, berichtet der Vater einer Tochter. Er sei operiert worden und noch in Behandlung. Aber er fühle sich gut und habe unbedingt an diesem Abend dabei sein wollen. „Ich wollte deutlich zeigen, dass mir nicht nur die CDU, sondern auch der Beruf sehr am Herzen liegt.“Natürlich denke man erst einmal an seine Familie, wenn man eine solche Diagnose bekomme. „Ich danke meiner Frau und meinen Eltern für die tolle Unterstützung in den vergangenen Wochen.“Schmidt bedankt sich auch für die vielen Genesungswünsche, die ihn aus der Bevölkerung erreicht hätten. „Das gibt einem in dieser Situation viel Rückhalt.“Natürlich habe er auch darüber nachgedacht, wie es weitergehe. Er wolle seinen Beruf weiter ausüben, seine Frau stehe hinter dieser Entscheidung, sagt er – die CDU-Mitglieder applaudieren spontan. „Ich habe mich entschieden zu kämpfen – sowohl gegen diese Krankheit, als auch für die Gemeinde im Wahlkampf.“Er werde noch einige Wochen brauchen,